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Wachstumsprognose bis 2021
Studie sieht Vor-Ort-Apotheken durch Holland-Boni nicht gefährdet
Sempora nutzte Eigenangaben von DocMorris und Co.
Wie ändert sich die Lage durch die EuGH-Entscheidung vom Oktober 2016? Marketingmaßnahmen und Boni „sowie die Rückgewinnung von Kunden“ werden niederländischen Versendern laut Sempora ein Wachstum von 20 Prozent pro Jahr zukommen lassen. Wohl mit Blick auf die hierzulande noch bestehende Rx-Preisbindung heißt es weiter: „Deutsche Versandapotheken werden davon nicht profitieren." Diese würden nur wie der gesamte Rx-Markt um 2,9 Prozent pro Jahr) wachsen können. Somit wird in 2021 ein Rx-Versandumsatz von insgesamt 1,14 Milliarden Euro erreicht werden, davon aus 946 Millionen Euro aus den Niederlanden. „Dies entspricht einem Marktanteil am Gesamtmarkt von nur 2,3 Prozent“, heißt es in der Pressemitteilung.
Doch woher kommt die Schätzung von 20 Prozent Rx-Wachstum für niederländische Versender? Arnt Tobias Brodtkorb, Studienkoordinator und geschäftsführender Gesellschafter von Sempora, erläutert es auf Nachfrage von DAZ.online: Die Firma habe bei den Versendern angefragt, die angegeben hätten, in den „Hochzeiten“ von 2004 bis 2012 mit viel Marketing im Rx-Bereich um jährlich rund 10 Prozent zu wachsen. Seit dem EuGH-Urteil seien sie in den Medien noch präsenter, daher habe man das Wachstum nun mit 20 Prozent angesetzt.
Von „großer Bedrohung“ könne keine Rede sein
Und selbst wenn die Rx-Zahlen jährlich um 30 Prozent auf einen Jahresumsatz im Rx-Versand von 1,6 Milliarden Euro steigen, sieht Brodtkorb kein Problem für deutsche Vor-Ort-Apotheken. Dies würde ohnehin die „Empfehlung des Rezeptgeschäfts über die Niederlande durch Multiplikatoren im Gesundheitsmarkt“ nötig machen – doch selbst dann würde der Rx-Versand nur 3,3 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. „Bei diesem niedrigen Marktanteil in einem sehr optimistischen Szenario kann nicht davon die Rede sein, dass der Versandhandel mit Rx-Medikamenten die große Bedrohung für den Fortbestand der stationären Apotheke sein wird“, folgert er.
Die Zahl der Apotheken habe sich hierzulande in den letzten Jahr jährlich um rund 200 reduziert, auf 20.032 Apotheken Ende des vergangenen Jahres. „Auch in den Jahren 2012 bis 2016, in denen keine Boni auf Rx-Medikamente aus den Niederlanden erlaubt waren und die Niederländer an Umsatz verloren haben, ist die Anzahl der Apotheken zurückgegangen“, heißt es in der Pressemitteilung zur Studie. „Ein Zeichen, dass der Einfluss des Rx-Versandes auf das Apothekensterben nicht groß gewesen sein kann.“ Apothekenschließungen entstünden bekanntlicherweise aus einer Vielzahl von Gründen – wie Wettbewerb zwischen stationären Apotheken, Landflucht der Ärzte, fehlenden Nachfolgereglungen oder fehlendem kaufmännischen „Geschick“, erklärt Sempora.
4 Kommentare
Unabhängig...?
von Pharmi am 28.06.2017 um 12:59 Uhr
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Falsche Datenbasis
von Tilman La Roche am 20.05.2017 um 13:17 Uhr
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Placebo vom Sandmännchen ...
von Christian Timme am 20.05.2017 um 2:51 Uhr
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Für wie blöd will man uns verkaufen !?
von Ratatosk am 19.05.2017 um 18:16 Uhr
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