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Wachstumsprognose bis 2021
Studie sieht Vor-Ort-Apotheken durch Holland-Boni nicht gefährdet
Wie wirkt sich das EuGH-Urteil auf die wirtschaftliche Lage der Vor-Ort-Apotheken aus? Bislang gibt es wenig Zahlen – die Unternehmensberatung Sempora wagt nun eine Prognose. Nach den Hochrechnungen könnten Marketingmaßnahmen und Rx-Rabatte DocMorris und Co. ein Wachstum von 20 Prozent pro Jahr bescheren. Doch dies sei kein relevantes Problem für deutsche Apotheken, da aufgrund der sinkenden Apothekenzahl auch dort der Rx-Umsatz weiter wachse.
Es ist eine stark umstrittene Frage, wie sich das EuGH-Urteil zu Rx-Boni vom Oktober letzten Jahres auf die Apothekenlandschaft in Deutschland auswirkt. Handelt es sich bei der Freigabe von Rx-Rabatten für ausländische Versandhandelsapotheken nur um den Ausgleich anderer Nachteile für EU-Versender, wie die Richter gemeint haben – oder um den Todesstoß für die deutsche Vor-Ort-Apotheke?
Die im Apothekenmarkt immer wieder aktive Unternehmensberatungsfirma Sempora wagt sich nun mit Hochrechnungen an die Öffentlichkeit. „Ist eine extreme Veränderung des Apothekenmarktes durch den Rx-Versand wirklich zu erwarten“, fasst sie die zugrundeliegende Fragestellung zusammen – und nimmt nach eigenen Worten „faktenbasiert auf Basis der heutigen Rechtsprechung“ für die Entwicklung des Rx-Marktes Hochrechnungen bis 2021 vor. „Basis hierfür sind die historischen Marktzahlen von Insight Health, Expertengespräche mit Marktteilnehmern sowie Veröffentlichungen der Versandapotheken“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Rx-Wachstum für alle
Eine grundsätzliche Erkenntnis schickt die Firma gleich vorneweg: Der Rx-Markt wird allgemein weiter wachsen. Basierend auf den Zahlen der gesetzlichen und privaten Versicherer aus den Jahren von 2013 bis 2016 geht Sempora von jährlichen Wachstumsraten von 2,9 Prozent aus. Dies heißt: Der Markt wächst von 42,4 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 48,8 Milliarden Euro im Jahr 2012. „Diese Marktentwicklung kommt allen Apothekern zugute“, erklärt die Beratungsfirma.
Als aktuellen Rx-Umsatz inländischer und ausländischer Versandapotheken in Deutschland setzt Sempora die Summe von 549 Millionen Euro an, was einem Marktanteil von 1,3 Prozent entspricht. Hiervon entfielen 380 Millionen Euro – oder 69 Prozent – auf niederländische Versender. „Im Vergleich zu 2013 haben die niederländischen Versender 100 Millionen Euro Umsatz eingebüßt“, heißt es in der Pressemitteilung – mit Verweis darauf, dass die Niederländer in diesem Zeitraum keine Boni auf Rx-Medikamente gewähren durften.
4 Kommentare
Unabhängig...?
von Pharmi am 28.06.2017 um 12:59 Uhr
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Falsche Datenbasis
von Tilman La Roche am 20.05.2017 um 13:17 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Placebo vom Sandmännchen ...
von Christian Timme am 20.05.2017 um 2:51 Uhr
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Für wie blöd will man uns verkaufen !?
von Ratatosk am 19.05.2017 um 18:16 Uhr
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