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Apotheken in Regensburg
Mutmaßlicher Rezeptfälscher packt vor Gericht aus
„Gib mir Bromazepam. Dann passiert nichts.“
Und auch eine Apotheke soll der Beschuldigte überfallen haben. Sehr genau wurde die Tat vor Gericht beschrieben: An einem kalten Morgen im Oktober 2016 habe der junge Mann mit einem Schal um das Gesicht die Jakob-Apotheke in Regensburg betreten, schreiben die Regensburger Nachrichten. Von dem Chef, der um neun Uhr noch allein in der Apotheke gewesen sei, habe der Vermummte mit einem Messer in der Hand gefordert: „Gib mir Bromazepam. Dann passiert nichts.“
Der 69-jährige Apotheker, der sich vor Gericht als nicht ängstlich bezeichnete, habe sich mit einem Tierabwehrspray und einem massiven Stempel „bewaffnet“ und entgegnet: „Du kriegst nichts. Wenn Du jetzt nicht gleich verschwindest, denn sehen wir, wie es weitergeht...“ Daraufhin habe der junge Mann rasch das Weite gesucht, sei aber kurz darauf ganz in der Nähe von der inzwischen verständigten Polizei geschnappt worden.
Mit zunehmender Verzweiflung habe sich der Angeklagte schließlich in besonders desolater Stimmung nach eigenen Angaben bei Plattling auf die Bahnschienen gelegt, um seinem Leben ein Ende zu bereiten, doch der Zug habe rechtzeitig gestoppt. Danach will er noch einen weiteren Suizidversuch begangen haben. „Ich schäme mich und entschuldige mich bei allen“, wird er nun bei Gericht zitiert. Er habe immer wieder vergeblich versucht, einen Therapieplatz zu bekommen, sei mehr tot als lebendig gewesen. „Die Festnahme hat mir das Leben gerettet“, meinte der 28-Jährige. „Sonst wäre ich draufgegangen.“ Er sei froh, dass der Alptraum nun ein Ende habe.
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