Hepatitis E

Können Mettbrötchen wirklich tödlich sein? 

Stuttgart - 21.07.2017, 13:10 Uhr

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit warnt vor dem Verzehr von rohem Schweinefleisch. (Foto: rdnzl / Fotolia)

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit warnt vor dem Verzehr von rohem Schweinefleisch. (Foto: rdnzl / Fotolia)


Wie wird behandelt?

Immunkompetente Personen brauchen in der Regel keine Therapie – allenfalls eine symptomatische Behandlung ist angezeigt. Bei chronischer HEV-Infektion sollte versucht werden, das Virus zu eliminieren. Das kann entweder durch eine Reduzierung der Immunsuppression geschehen oder, wenn das nicht möglich ist, durch eine antivirale Behandlung (z.B. mit Ribavirin oder pegyliertem Interferon alpha) in Frage. Bei fulminanten Verläufen ist eine Transplantation derzeit die einzige Therapieoption. 

Wie kann man vorbeugen? 

Für Deutschland und andere Länder, in denen nur der Genotyp 3 und 4 vorkommt, lautet die Empfehlung Schwein und Wild nur durchgegart zu verzehren, wie es die EFSA jüngst auch empfohlen hat. Durchgaren bedeutet erhitzen auf über 71°C für mindestens 20 Minuten. Um Kreuzkontaminationen zu vermeiden, sollte auf Küchenhygiene geachtet werden. Bei Reisen in Gebiete mit endemischer Verbreitung des Genotyps 1 oder 2 gelten die allgemeinen Regel n, um lebensmittelbedingten Infektionen zu vermeiden.

In China ist ein Impfstoff zugelassen (Hecolin). In Europa steht er aber nicht zur Verfügung.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.