DAZ-Tipp aus der Redaktion

„Man sieht nur, was man weiß“

Stuttgart - 01.09.2017, 09:00 Uhr

Demenzpatienten entwickeln im Verlauf der Erkrankung oft ein sogenanntes „herausforderndes Verhalten“. (Foto: Quelle: De Visu –
Adobe.com)

Demenzpatienten entwickeln im Verlauf der Erkrankung oft ein sogenanntes „herausforderndes Verhalten“. (Foto: Quelle: De Visu – Adobe.com)


Vom gelassenen Vater zum aggressiven Tyrann

Bei der Diagnose Demenz denkt man zunächst an Vergesslichkeit. Doch rund 90% der Demenzpatienten entwickeln zudem im Verlauf der Erkrankung ein sogenanntes „herausforderndes Verhalten“. Der geliebte Vater ist plötzlich nicht mehr wiederzuerkennen, weil er – von Unruhe beherrscht – wie im Wahn handelt. Nicht immer ist die Demenzerkrankung direkt daran schuld. Das erklärt Professor Dr. Frank Jessen in der aktuellen DAZ Nr. 35 im Interview. Die Verhaltensänderungen haben oft konkrete Gründe, die man kennen sollte, um dem Patienten zu helfen: Weil Demenzpatienten sehr sensibel auf die Umwelt reagieren und ihr teilweise ausgeliefert sind, können zum Beispiel Überforderung und Schmerzen das Verhalten verändern. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Patient seine ursprüngliche Persönlichkeit verliert. Wenn man also weiß, warum sich der Vater so aufführt, sieht man vielleicht wieder den Vater hinter dem fremd erscheinenden alten Mann. Welche Ursachen zugrunde liegen können und wie geholfen werden kann, erfahren Sie im Interview und im Artikel „Agressiv, unruhig, apathisch oder depressiv… Was tun bei Verhaltensauffälligkeiten von Menschen mit Demenz?“  in der DAZ Nr. 35. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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