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Umfragen zum Rx-Versandverbot gibt es bislang nicht viele. Das hat die apoBank nun geändert: In einer im Rahmen der anstehenden Bundestagswahl gestarteten Online-Befragung gaben 46 Prozent der Nutzer an, das Verbot zu begrüßen. Etwa ein Drittel ist dagegen. Gleichzeitig dürfte die Apotheker erfreuen, dass ein Großteil der Befragten sich keine Apothekenketten wünscht.
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) startete ihre gesundheitspolitische Meinungsumfrage mit dem Titel „Im-Puls-Gesundheit“ vor etwa vier Wochen. Seitdem können die Nutzer auf der Internetseite der Bank über 18 von der apoBank formulierte Thesen abstimmen. Die Befragten haben dabei jeweils die Möglichkeit, die Thesen mit „Zustimmung“, „Neutral“ oder „Ablehnung“ zu bezeichnen. Nach Angaben der Bank gab es bei der nicht repräsentativen Umfrage bislang 5000 Teilnehmer. Grund genug, eine erste Auswertung vorzunehmen.
Unter den 18 Thesen beschäftigen sich zwei Aussagen mit dem Apothekenmarkt. Einerseits heißt es in der Umfrage: „Der Online-Versand von rezeptpflichtigen Arzneimitteln soll verboten werden.“ Die Auswertung der ersten 5000 Befragungen zeigt eine klare Tendenz: 46 Prozent der Teilnehmer befürworten ein solches Verbot, das das Bundesgesundheitsministerium (BMG) in dieser Legislaturperiode durchsetzen wollte. 32 Prozent haben diese These hingegen mit „Ablehnung“ bewertet, weitere 20 Prozent hatten keine Meinung zu dem Thema.
Die apoBank-Umfrage ist eine der ersten Befragungen zum Rx-Versandverbot. Im Januar dieses Jahres hatte das Meinungsforschungsinstitut Allensbach eine repräsentative Analyse zu dem Thema gestartet. Das Resultat der Umfrage war knapp – aber zugunsten der Apotheker. 51 Prozent der Beteiligten begrüßten das Rx-Versandverbot. Etwas mehr als ein Drittel der Umfrageteilnehmer (34 Prozent) ist dagegen, und 15 Prozent waren unentschieden. Insofern entspricht die neue apoBank-Befragung ziemlich genau diesen Zahlen.
17 Prozent wollen Apothekenketten
Die zweite apothekenrelevante These in der apoBank-Umfrage beschäftigt sich mit dem Fremdbesitzverbot. „Das Fremdbesitzverbot bei Apotheken muss abgeschafft werden“, heißt es in These Nummer 18. Das Ergebnis dürfte vielen Apothekern gefallen: Nur 17 Prozent der Befragten erachten das Fremdbesitzverbot als unnötig und wollen es abschaffen, 54 Prozent hingegen wollen das Verbot behalten, 28 Prozent beantworteten die Frage mit „neutral“.
Die apoBank gibt den Umfrageteilnehmern nach Beantwortung der Fragen die Möglichkeit, die eingegebenen Meinungen mit den Positionen der Parteien zu vergleichen. Wie beim Wahl-o-Mat ist es den Nutzern so möglich, zu sehen, mit welcher Partei die größten Schnittmengen bestehen. Allerdings hat die Bank nur die in den Wahlprogrammen erfassten Positionen aufgenommen. Gerade bei den Apotheken-Thesen kommen daher verfälschte Übereinstimmungs-Auskünfte heraus: Dass sich SPD und Grüne beispielsweise „neutral“ zum Rx-Versandverbot verhalten, mag zwar mit Blick auf die Wahlprogramme richtig sein, weil dort nichts zu dem Thema steht. Die ablehnende Position zumindest der Bundestagsfraktionen beider Parteien zum Versandverbot ist aber bekannt.
Andere wichtige Themen der Bank-Analyse sind unter anderem die Bürgerversicherung, die Arbeitgeberbeteiligung am Krankenversicherungsbeitrag, die Vergütung der Pflegeberufe oder die Legalisierung von Cannabis. Gerade bei der Freigabe von Cannabis zeigt sich ein extrem ausgeglichenes Stimmungsbild: Jeweils etwas mehr als ein Drittel der Nutzer gab „Ablehnung“ beziehungsweise „Zustimmung“ an. Die von SPD, Grünen und Linken verfolgte Bürgerversicherung stößt immerhin bei 46 Prozent der Befragten auf Gegenliebe. Dass Pflegerinnen und Pfleger besser vergütet werden sollen, finden sogar 84 Prozent der Befragten. Und knapp 60 Prozent gaben an, dass sie für eine paritätische Beteiligung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an den GKV-Beiträgen sind.
3 Kommentare
Frage und Antwort
von Donald Nölle-Neumann am 20.09.2017 um 8:29 Uhr
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Falsche Betonung
von G. Wagner am 19.09.2017 um 20:03 Uhr
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Wenig hilfreich
von Hubert Kaps am 19.09.2017 um 15:55 Uhr
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