Übernahmekandidaten der DocMorris-Mutter

Wen kauft Zur Rose?

Berlin - 02.10.2017, 07:00 Uhr

Die DocMorris-Mutter Zur Rose will in Deutschland eine Versandapotheke übernehmen. Wer kommt in Frage? (Foto: dpa)

Die DocMorris-Mutter Zur Rose will in Deutschland eine Versandapotheke übernehmen. Wer kommt in Frage? (Foto: dpa)


Deal bis zum Jahresende 2017

Während es damals noch hieß, das Geschäft solle möglichst bis zum Ende des dritten Quartals abgeschlossen sein, nannte Zur Rose bei der Präsentation seiner Halbjahreszahlen am 23. August, die Vertragsunterzeichnung werde „für dieses Jahr“ angestrebt. Die Gespräche würden geführt, Voraussetzung für einen Abschluss seien aber „eine zufriedenstellende Due Diligence und die Erfüllung bestimmter weiterer Voraussetzungen.“

Gegenüber dem Schweizer Wirtschaftsmedium „Finanz und Wirtschaft“ (FuW) konkretisierte Zur Rose-Chef Walter Oberhänsli kürzlich zudem: „Wir sind gut unterwegs“. Das Blatt wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass anlässlich des Börsengangs von Zur Rose im Sommer dieses Jahres kommuniziert worden war, dass von den eingenommenen Mitteln von brutto gut 230 Millionen Franken (rund 215 Millionen Euro) etwa 60 bis 80 Millionen Franken (56 bis 74 Millionen Euro) für Zukäufe zur Verfügung stünden. Das Geld solle voraussichtlich nicht für eine einzige, sondern mehrere Transaktionen verwendet werden.

Wer kommt rein rechnerisch in Frage?

Auch wenn Zur Rose keine Angaben macht, mit welcher deutschen Versandapotheke das Management verhandelt, so lässt der Hinweis auf den dadurch angestrebten Umsatzzuwachs Rückschlüsse zu, welche Firmen in Frage kommen könnten. Das Segment Deutschland von Zur Rose umfasst die Aktivitäten von DocMorris sowie der Zur Rose Pharma GmbH in Halle und erwirtschaftete 2016 laut Geschäftsbericht einen Umsatz von 409,2 Millionen Franken beziehungsweise umgerechnet 382 Millionen Euro. Unterstellt man, dass das durch den Zukauf angestrebte Umsatzplus zwar über zehn Prozent, aber auch nicht allzu weit entfernt davon liegt, würde dies bedeuten, dass als Übernahmekandidaten solche deutschen Versandapotheken in Frage kommen, deren Umsatz im Bereich von knapp 40 bis 50 Millionen Euro liegt.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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5 Kommentare

Der nächste Kanditat...

von VITALSANA-Mitarbeiter am 27.10.2017 um 17:46 Uhr

...ist VITALSANA B.V.
Noch vor Ablauf des Jahres, vielleicht sogar bis Ende November.

mark my words

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Warum werden nur die " vor Ort" Apotheken schickaniert?

von Alex am 08.10.2017 um 14:17 Uhr

Ich habe drei Kobtrollen des Amtsapothekers und zwei Testkäufer der Kammer erlebt. Alle sehr tückisch zu Stoßzeiten und genervt wegen der Wartezeit wegen der Kundenschlange...... seit einer Std. war es mir nicht möglich auf die Toilette zu gehen..... Die Testkäuferin aber musste sich vordrängen um ca. 3 Euro für Ihren Testkauf zurück zu bekommen ( dass ein Arzneimittel das die Apotheke verlassen kann nicht zurück gegeben werden darf sollte ich für die Botschafterin der Kammer ausser Acht lassen). Dann, obwohl sie alle meine Fragen mit Nein beantwortet hat und absichtlich in Irre zu führen versuchte, was ein echter Kunde der Beratung braucht normalerweise nicht tut, hat sie mehrere Minuten bei einer vollen Apotheke gebraucht mich fertig zu machen für meine schlechte Beratung bezüglich ihren Kopfschmerzen ! Ich hätte zwar intuitiv erkannt, dass mit der Dame in Eile die den Bus der alle 10 Minuten nur fährt schaffen muss etwas nicht stimmt bei Ihrem eiligen Wunsch nach Aspirin..... die ich ihr intuitiv verweigert habe.....
Wer macht Kontrollen dieser Art bei DocMorris oder in der Shop- Apotheke? Warum geht die Amtsapothekerin aus Aachen oder Mönchengladbach oder aus Viersen nicht unangekündigt dahin? Wieviele PTAs beschäftigen diese Versandapotheken um 20 TAUSEND ( das kann jeder Besucher lesen) Päckchen pro Tag zu verschicken? Fakt ist, dass keine 90 sondern nur 7 Apothekern beim DocMorris beschäftigt sind..... warum geht dort kein Testkäufer von der Kammer um zu schauen wie unqualifizierte ( nicht mal PKAs!) Mitarbeitern Medikamente in Päckchen statt in die Tüten abgeben?
Wieviel pharmazeutische Kräfte braucht eine deutsche Apotheke um 20. 000 Kunden pro Tag zu bedienen? Wieviel Milionen Euro sparen die deutsch- niederländische Apotheken am Personal die die deutsche Arbeitsplätze kosten und Milionen für hin und da stattfindende Übernahmeprovisionen und Geschäftsführergehter übrig lassen? Zuerst Kauf Europa Apotheek die Kölner Shop- Apotheke und gibt dem Langzeitstudenten Herr Weber Junior fast direkt nach der Approbation die Geschäftsführer Posten und jetzt kauft die Shop- Apotheke die Europa- Apotheek? Welche Steuer sollen mit diesem Schachtug wieder gespart werden? Die Mitarbeitern rotieren bei den holländischen Rosinenpickern wenn sie erkennen, dass Sie unter dem Strich weniger als in einer kleinen Apotheke verdienen ( keine Beiträge zur Rentenversicherung und nur eine minimale Krankenversicherung für 90 Euro pro Monat! Dazu befristete Verträge, hohe Vertragsstrafen und wegen andere Steuersätze in Holland weniger brutto als bei den deutschen Tarifen für öffentliche Apotheken).
Dann aber Kunden die die gleiche Preise für OTC und Rabatte für Rx möchten aber direkt, sofort und mit Beratung für das günstiger bei DocMorris gekauftes Präparat! Die Politik vermitteln den Menschen, dass für eilige Fälle und für Sonderwünsche wie Rezepturen oder Beratung die Apotheken vor Ort sein sollen. Die Online- Apotheken nur für Quartslbestellungen der Dauermedikation die durch Bäckereivetkäuferin, Floristen, LKW- Fahrer und 1-Euro Aufstocker vom Arbeitsamt fachmännisch und ordnungsgemäß auf alle Verträglichkeiten überprüft werden;-).
Die Politiker wollen das so. Sie sind selbst kostenlos privat bei der Beihilfe versichert und haben das Handynummer ihres Arztes um zu jeder Tageszeit zu fragen wie Sie Ihre Pillen einnehmen sollen .....

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Digitalisierung ist nicht der Teufel

von Andreas Pobst am 04.10.2017 um 11:48 Uhr

Vorweg: meiner Erfahrung nach arbeiten doch einige PTA bei Docmorris, zwecks telefonischer Beratung.

Davon abgesehen kann man, statt sich über die Digitalisierung aufzuregen, sich überlegen, wie man sein Geschäft zukunftsfähig macht. Wer den Menschen klarmachen kann, wo ihr Mehrwert liegt, wird auch weiterhin bestehen können. Der Buchhandel hat das fast zu spät verstanden, die Musikindustrie auch.

Also: Chance begreifen und USPs herausarbeiten, die Docmorris und Co. nicht bieten können.

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Der globale Kampf um die Arzneimittelabwertung.

von Heiko Barz am 02.10.2017 um 12:00 Uhr

Es ist wenig erstaunlich zu erkennen, dass sich selbstverständlich auch auf dem "Versandmarkt" ein wilder Verdrängungswettbewerb um den Bereich der Arzneimittel ausgebildet hat.
Der Wert der Arzneimittel degeneriert zusehends.
Dieser Wert steht in direkter Verbindung mit der individuellen Gesundheitsbeziehung zu den Patienten und kann deshalb niemals global bewertet werden.
Alle Bemühungen der kapitalistischen Großkonzerne haben nur ein Ziel, soviel Geld ein möglich aus den individuellen Krankheitslagen herauszupressen, dabei interessiert niemanden in den Manageretagen das Wohl und Wehe Einzelner.
Einen Vorgeschmack dieser Destruktion liefern uns die verbreiteten und aktionärsbeladenen Krankenhausgesellschaften. Da sollte man doch "Flegen-Karls" Engagement diesbezüglich einmal deutlich machen.
Das "Arzneimittel" ist innerhalb einen Jahres von einem individuellen Patientenwert zu einer digitalen globalen Massenware degeneriert.
Der gutbesetzte Schutzraum für das Individual besetzte Arzneimittel , den wir als Apotheker zum Wohle der Patienten durch unsere Qualifikation aufgebaut und gesichert haben, wird nun offensichtlich durch unüberlegte und auf dem Altar der populistischen Digitalglobalisierung basierenden Politikermeinug gnadenlos vernichtet.
Wenn nun nicht bald die "Europäisch Verantwortlichen" bemerken, welchen gesundheitspolitische " Erdrutsch " sie durch das unverantwortliche EUGH Urteil bewirkt haben, dann fällt auch die letzte Patientenbastion, die sich ausschließlich für ein individuelles Patientenwohl eingesetzt hat.
Schon nach einem Jahr ist deutlich geworden wohin diese Entwicklung zielt. Wie hungrige Wölfen sind die Kapitalgesellschaften in völliger Verantwortungslosigkeit über die Schwachstelle "Patient" hergefallen.
Ist das, liebe FDP und B/90 Grüne eure Zukunftsvision für die Bürger, die euch das Vertrauen geschenkt haben???

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Ohnmacht

von Christiane Patzelt am 02.10.2017 um 10:01 Uhr

Das ist alles, was ich bei der Meldung empfinde! Die Gesetze interessieren ja schon gar nicht mehr und der disruptive Effekt auf unsere Apotheken ist absehbar.
ApothekerIn und PTAs sind die nächsten prekären Arbeitsplätze, sind ja auch nur Frauenjobs mit der Attitüde "bessere Verkäuferin", nicht wahr?
Danke an die seit einem Jahr untätige Politik, egal ob von der ABDA oder aus dem Bundestag!!

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