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Übernahmekandidaten der DocMorris-Mutter
Wen kauft Zur Rose?
Eine Handvoll Kandidaten
In Branchenkreisen weist man darauf hin, dass dieses Kriterium auf rund eine Handvoll Unternehmen zutrifft: „Es gibt vier bis fünf Apotheken, die aus Deutschland heraus operieren, ein eigenes Versandgeschäft aufgemacht haben und jährlich 40 bis 50 Millionen Euro umsetzen“, so der Vertreter eines Arzneimittel-Versenders zu DAZ.online.
Nach einer Erhebung des Statistikportals Statista für das Jahr 2016 fallen folgende Unternehmen in diese Größenordnung: Mycare mit 37 Millionen Euro, Eurapon mit 43,3 Millionen Euro und Apodiscounter mit 46,5 Millionen Euro. Nach der Statista-Auflistung steht an nächster Stelle Sanicare, allerdings bereits mit einem Umsatz von 58,1 Millionen Euro, gefolgt von Shop Apotal mit 72,2 Millionen Euro und Apo-Rot mit 82,8 Millionen Euro. Am unteren Rand der Umsatzskala könnte auch das Unternehmen Volksversand mit einem Umsatz von 36,7 Millionen Euro das Größenkriterium erfüllen; allerdings hat das Unternehmen seinen Sitz in Tschechien und dürfte damit aus dem Raster fallen.
Mycare, Eurapon, Apodiscounter
Laut Statista stammen diese Umsatzzahlen aus der in Zusammenarbeit mit dem EHI Retail Institute durchgeführten Studie E-Commerce-Markt Deutschland 2017, welche die 1000 größten deutschen Online-Shops für physische Güter auflistet. Gemessen an dem Umsatzkriterium von Zur Rose und auf Basis der Statista-Zahlen kämen damit insbesondere Mycare (die Versandapotheke von BVDVA-Chef Christian Buse), Eurapon und Apodiscounter am ehesten als Kaufkandidaten in Frage. Auf Anfrage von DAZ.online gaben die genannten Unternehmen keine Auskunft. Auch Zur Rose äußerte sich nicht auf Nachfrage von DAZ.online.
Wie könnte der Deal überhaupt funktionieren?
Bei allen Spekulationen um den Kauf einer deutschen Versandapotheke ist zu beachten: Zur Rose ist eine Kapitalgesellschaft und kann wegen des Fremdbesitzverbotes gar keine Apotheke erwerben und besitzen. Es ist somit unklar, wie sich Zur Rose den Deal im Detail vorstellt. Mit einer deutschen Versandapotheke (Zur Rose-Versandapotheke in Halle) ist der Konzern schon verflochten. Das Geschäftsmodell stand schon auf dem juristischen Prüfstand – in der Sache wurde allerdings letztlich nicht darüber befunden.
Klar dürfte auch sein, dass sich die Schweizer einen anderen Weg suchen als den, den DocMorris vor einigen Jahren mit seiner Fremdbesitz-Apotheke in Saarbrücken ging. Dieser wurde bekanntlich vom Europäischen Gerichtshof gestoppt, der 2009 das deutsche Fremdbesitzverbot für europarechtskonform befand. Denkbar wäre daher zum Beispiel, dass die avisierte deutsche Versandapotheke ihren Sitz schlichtweg in die Niederlande verlegt. Möglicherweise könnte der Konzern auch erneut ein ungewöhnliches Konstrukt wählen. Wenn man das Vorgehen von DocMorris in Hüffenhardt kennt, ist klar, dass Zur Rose auch gerne einmal juristisch fragwürdige Geschäftsmodelle testet.
5 Kommentare
Der nächste Kanditat...
von VITALSANA-Mitarbeiter am 27.10.2017 um 17:46 Uhr
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von Alex am 08.10.2017 um 14:17 Uhr
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