Sächsische Landesapothekerkammer

Notdienste und Rezepturen verbessern

Dresden - 09.11.2017, 09:14 Uhr

Präsident Friedemann Schmidt und Vizepräsident Göran
Donner der Sächsischen Landesapothekerkammer bei der Sitzung am gestrigen
Mittwoch. (Foto: eda / daz)

Präsident Friedemann Schmidt und Vizepräsident Göran Donner der Sächsischen Landesapothekerkammer bei der Sitzung am gestrigen Mittwoch. (Foto: eda / daz)


Wer meint, in der Vertreterversammlung Sachsens werden hitzige Debatten geführt und exklusive Informationen verkündet, weil ihr der ABDA-Präsident Friedemann Schmidt vorsteht, der irrt. Ein Jahr nach dem verheerenden EuGH-Urteil und unmittelbar vor der Veröffentlichung des Honorargutachtens ging es bei der 59. Sitzung am gestrigen Mittwoch in Dresden vor allem um sächsische Angelegenheiten und nur am Rande um die aktuelle Bundes- oder Europapolitik.

Delegierte aus den Wahlkreisen Chemnitz, Dresden und Leipzig sowie Vertreter der Hochschule und anderer Tätigkeitsfelder als der öffentlichen Apotheke trafen sich in den Räumlichkeiten der Landesärztekammer. Auf der Tagesordnung standen Satzungsänderungen, Jahresbilanzen und die Öffentlichkeitsarbeit der Landesapothekerkammer. Doch es wurden auch Veränderungen angestoßen, um die Arzneimittelversorgung im Freistaat weiter zu verbessern. Dazu gehört die Optimierung der Notdienstbereitschaft, die Qualitätssicherung bei der Rezeptur und die Hochschulausbildung der Pharmaziestudierenden am Standort Leipzig

Politischer Stillstand mit ungewissem Ausgang

Kammerpräsident Friedemann Schmidt eröffnete die Vertreterversammlung mit einem israelischen Spruch: „Start Worrying, Details to Follow.“ („Fangt schon mal an, euch Sorgen zu machen.“) Wenn er auf die aktuellen Verhandlungen für eine mögliche Jamaika-Koalition blicke, wäre er sich mittlerweile gar nicht mehr so sicher, ob die Parteien überhaupt noch zu einer Einigung kommen. Und beim Thema Gesundheitspolitik gäbe es seit der Bundestagswahl erst recht keine klare Entwicklung. Außerdem schwebe über allem die EU-Kommission, die den Gestaltungsspielraum des deutschen Gesetzgebers ohnehin einschränken würde und im Endeffekt ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten könnte.

Gerade wenn es um das Gesundheitswesen und die freien Berufe gehe, müssten die Mitgliedstaaten essenzielle Fragen in Bezug auf Europa stellen dürfen.

Auf Nachfrage aus dem Plenum ging Schmidt auf das in Aussicht stehende Honorargutachten des Bundeswirtschaftsministeriums ein. Er rechne damit, dass die Ergebnisse mehr Fragen aufwerfen als den Entscheidern Antworten zu liefern, wie ein zukünftiges Apothekenhonorar gebildet werden könnte. Als Beispiel wies er auf die Versorgung von Patienten mit Cannabis hin. Würde man diese Tätigkeit isoliert betrachten und aufwandsbezogen honorieren, käme heraus, dass sie viel zu teuer sei und auf andere Weise vergütet werden müsse.

Zum Abschluss seines Berichts ließ Friedemann Schmidt ein weiteres Zitat einfließen, das die Delegierten etwas positiver stimmen sollte: „Always Look on the Bright Side of Life.“



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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