WHO 

Softdrink-Steuer gegen nicht übertragbare Krankheiten

Stuttgart - 08.12.2017, 09:15 Uhr

Softdrinks sollen in Zukunft
nicht mehr so viel Gewicht auf die Hüften bringen – dafür sollen höhere Preise
sorgen. Diesen Schritt lobt die WHO als mutig und stark.
(Foto: Ingo Bartussek  / stock.adobe.com)

Softdrinks sollen in Zukunft nicht mehr so viel Gewicht auf die Hüften bringen – dafür sollen höhere Preise sorgen. Diesen Schritt lobt die WHO als mutig und stark. (Foto: Ingo Bartussek  / stock.adobe.com)


Deutschland tut sich schwer

Laut der Nachrichtenagentur dpa befürchten Kritiker jedoch, dass die Steuer lediglich eine neue Einnahmequelle für den Staat darstellt, und sich wenig effektiv in der Gesundheitspolitik auswirkt.

Auch Deutschland nimmt bezüglich der „Zucker-Steuer“ nicht gerade eine Vorreiter-Funktion ein: Während Bundesgesundheistminister Hermann Gröhe die Steuer auch deshalb kritisch betrachtet, weil er eine soziale Spaltung befürchtet, sieht das Ernährungsministerium in „Strafsteuern auf Lebensmittel“ nicht das richtige Mittel zum Zweck. Stattdessen müsse die Ernährungskompetenz der Bürger durch Aufklärung und Information gestärkt werden. Das kritisierte Foodwatch in der Vergangenheit scharf.

Weltweit sterben laut WHO jedes Jahr 16 Millionen Menschen vor dem 70. Lebensjahr an einer NCD – die „Zucker-Steuer“ auf Getränke sei dabei nur eine von vielen kosteneffektiven Maßnahmen in der Bekämpfung der NCDs, sagt auch die WHO.

Alle WHO-Mitgliedstaaten haben sich dazu verpflichtet, die Zahl der Todesfälle durch NCDs bis 2015 um 25 Prozent zu senken; bis 2030 dann um ein Drittel. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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