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Bundesratsbeschluss
Länder wollen Wundermittel-Verkauf auf Kaffeefahrten entgegenwirken
Seit Jahren setzen sich unter anderem die Apothekerkammern gegen das Vorgehen einiger Veranstalter sogenannter Kaffeefahrten ein. Auf den Fahrten werden Senioren oftmals Nahrungsergänzungs- oder andere „Wundermittel“ angeboten, deren Wirkung stark umstritten bis gar nicht vorhanden ist. Jetzt unternehmen die Bundesländer einen erneuten Versuch, solche Geschäftsmodelle stärker zu regulieren.
Kaffeefahrten sind ein immer wieder diskutiertes Problem im Verbraucherschutz. Zumeist steht bei den Verkaufsveranstaltungen der Handel mit Medizinprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln im Mittelpunkt. Ob Vitaminpräparate, Magnetfeldunterbetten, Massagematten oder Fußsprudelbäder – alles wird zu völlig überhöhten Preisen angeboten. Das Muster ist oftmals gleich: Die Senioren werden mit Gewinnversprechen auf eine Busfahrt eingeladen, dort werden sie von Verkäufern kontaktiert, die ihnen den Kauf von „Wundermitteln“ nahelegen. 2012 hatte der Hessische Apothekerverband eine Initiative gegen ein solches Vorgehen unterstützt, und auch die Thüringer Landesapothekerkammer hat sich schon darüber beschwert.
2015 unternahmen die Bundesländer über den Bundesrat einen ersten Versuch, die Kaffeefahrten stärker zu regulieren. Der Bundestag griff den Beschluss der Länder aber nicht auf, er unterfiel mit dem Ende der letzten Wahlperiode der Diskontinuität. Bayern lässt aber nicht locker in dieser Sache und brachte vor einigen Monaten erneut den gleichen Beschluss in die Länderkammer ein.
Laut Bundesratsbeschluss sehen die Länder vor allem beim Handel mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln sowie beim Vertrieb von Finanzdienstleistungen. Hier halten sie klare Verbote für erforderlich. Derartige Geschäfte würden ein erhebliches Risiko und Schädigungspotenzial für die Verbraucherinnen und Verbraucher enthalten, heißt es zur Begründung. Derzeit gebe es das Problem, das die bestehenden Regulierungen die Kaffeefahrten nicht abdeckten.
1 Kommentar
Kaffeefahrten
von Dr.Albrecht Emmerich am 17.12.2017 um 11:01 Uhr
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