Österreich

Neue Gesundheitspolitik im Alpenland: Was steht an?

Remagen - 27.12.2017, 16:00 Uhr

Was plant Österreichs neue Regierung in der Gesundheitspolitik? (Foto: xtock / stock.adobe.com)                                      

Was plant Österreichs neue Regierung in der Gesundheitspolitik? (Foto: xtock / stock.adobe.com)                                      


Nun doch stärkere Einbeziehung  der Apotheker in die Primärversorgung?

Weiterhin auf der politischen Agenda steht die Stärkung des Hausarztes und der Gesundheitsversorgung vor Ort. Um die ländlichen Bereiche besser zu versorgen, sollen Landarzt-Stipendien eingeführt werden. Mit der Etablierung des neuen Modells für die Primärversorgung sollen die Krankenhausambulanzen entlastet werden. Hier sollen nach dem Programm weitere Gesundheitsberufe, wie etwa die Apotheker eingebunden werden. In den vergangenen Monaten hatte es im Zusammenhang mit dem geplanten Gesetz über die Primärversorgung (Primärversorgungsgesetz 2017 – PVG 2017) bereits heftige Diskussionen über die Einbindung der Apotheker in die neuen so genannten „Primärversorgungseinheiten“ gegeben. 

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Aufgaben bei der Versorgung von chronisch Kranken und Kindern

Die Apotheker sind auch an einigen anderen Stellen mit im Spiel, so zum Beispiel bei der angestrebten Stärkung der integrierten Versorgung bei chronischen Krankheiten durch den Ausbau von Disease- Management-Programmen. Dort heißt es explizit: „unter Einbeziehung aller Gesundheitsberufe wie u.a. Apotheker, Lotsenfunktion der niedergelassenen Ärzte und Angehörige von Gesundheitsberufen wie u.a. Apotheker“. Auch in der Kinder- und Jugendmedizin könnte ihre Expertise in Zukunft stärker gefragt sein, denn dort sollen die Risiken der Polypharmazie stärker berücksichtigt werden. Außerdem soll in der Pädiatrie bei der Dauer-Verordnung von mehr als sechs Wirkstoffen ein standardisiertes Medikationsmanagement entwickelt werden. Weiterhin allgemein geplant sind ein Maßnahmenpaket zur Polypharmazie (Überprüfung der Packungsgrößen etc.) sowie die Erleichterung bei der Weiterverordnung von Medikamenten (z.B. Dauermedikation).

Außerdem soll die klinische Pharmazie in Krankenhäusern und Primärversorgungeinheiten etabliert werden, um Wechselwirkungen und Nebenwirkungen zu vermeiden und den Arzneimitteleinsatz zu optimieren „Die einzelnen Dienstleister im Gesundheitswesen müssen zur Weiterentwicklung unseres Versorgungssystems ideale Rahmenbedingungen erhalten“, verspricht die neue Regierung.  




Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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