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11. Januar 2018
Bleiben wir bei diesem Honorargutachten. Wir haben unseren Wirtschaftsexperten Müller-Bohn ans Gutachten gesetzt und ihn gebeten, da nochmal nachzurechnen. Und, mein liebes Tagebuch, er hat die Gegenrechnung aufgemacht und kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Je nach Ver- und Berechnungsmethode kommt man zu vollkommen unterschiedlichen Ergebnissen! Es hängt also im Wesentlichen von der Methode ab, nach der die weitaus meisten Kosten und der Unternehmerlohn auf die Leistungen der Apotheken verteilt werden. Legt man nämlich eine andere Berechnungsmethode zugrunde als die Agentur, ergibt sich keine Honorarkürzung für die Apotheken, sondern sogar eine deftige Honorarerhöhung. Das Apothekenhonorar müsste danach sogar bei 9,43 Euro liegen. Das ergibt sich, wenn nur eine Annahme geändert wird. Die Diskussion muss also darauf hinauslaufen, über die Verrechnungsmethode zu diskutieren. Mannomann, das ist schon ein starkes Stück – äh, hat das eigentlich die ABDA schon bemerkt?
Neue Päckchenpacker in Sicht: Der Versender GreenOffizin (bei der Bezeichnung Versand-„Apotheke“ spreizt sich meine Feder) will am 17. Januar an den Start. Schwierig genug, heute noch in diesem Geschäft mitmischen zu wollen. Aber die „supertransparente“ Art und Weise, wie dieser Anbieter auftritt, lässt einen nur den Kopf schütteln – denn letztlich offenbart sich nicht (zumindest nicht sofort), wer hinter dem verschachtelten Konstrukt steckt, wo das Unternehmen, besser das Unterfangen sitzt. Vertrieben werden sollen in erster Linie wohl freiverkäufliche Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel und Medizinprodukte. Als Kontaktadresse wird eine Postfach-Adresse in Bonn genannt. Im Impressum steht eine Green Offizin EU Versandapotheke in Maastricht, deren Adresse allerdings ins Nirwana führt. Als „verantwortlicher Apotheker“ fungiert eine Christina Nikola, dem Vernehmen nach rumänische Pharmazeutin. Und sollte ein Patient auf die verrückte Idee kommen, sein Rezept an die grüne Offizin zu senden, dann geht das bitte an Dr. Mohammed Rihani in der Münchner Rihani-Apotheke als Kooperationspartner. Und schaut man sich noch an, wem die Domain der Green-Offizin-Internetseite gehört, stößt man auf Attila Kurti aus Bukarest, der als Generaldirektor der in Rumänien ansässigen Firma SanimaMed fungiert, die Präparate wie Sonosan (diätetisches Lebensmittel) gegen Tinnitus oder das Vitaminpräparat Migradolor (soll gegen Migräne helfen!) vertreibt, zwei Namen, die auch groß bei GreenOffizin beworben werden - ach ja, übrigens auch die Bonner Postfach-Adresse von SanimaMed und GreenOffizin sind identisch. Nett, nicht wahr?
11 Kommentare
Frauen an der Spitze
von Frank ebert am 14.01.2018 um 20:15 Uhr
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Mehr Frauen in Führung und Sichtbarkeit
von Thesing-Bleck am 14.01.2018 um 18:56 Uhr
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Wer nur bis 2hm rechnen kann ...
von Christian Timme am 14.01.2018 um 15:46 Uhr
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AW: Wer nur bis 2hm rechnen kann
von Christian Giese am 14.01.2018 um 16:27 Uhr
60 Krankenschwestern für wirtschaftliche Notfälle?
von Christian Giese am 14.01.2018 um 15:03 Uhr
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Ich habe es einfach nur noch satt,
von Karl Friedrich Müller am 14.01.2018 um 13:22 Uhr
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Lieferengpässe,Diskussion
von Dr.Diefenbach am 14.01.2018 um 13:17 Uhr
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AW: Lieferengpässe,Diskussion
von Peter Ditzel am 14.01.2018 um 13:24 Uhr
Pächenpacker
von Bernd Jas am 14.01.2018 um 10:28 Uhr
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New Link mit alten Zöpfen?
von Ulrich Ströh am 14.01.2018 um 9:13 Uhr
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Liebe ABDA, böser Thomas ... Schluchz ...
von Christian Timme am 14.01.2018 um 8:36 Uhr
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