- DAZ.online
- News
- Politik
- „Apotheker können ...
Pharmacon Schladming 2018
„Apotheker können niemals Egoisten sein“
Bei der Arzneimittelversorgung vor allem an das Gemeinwohl denken und Strukturprobleme, wenn sie denn vorliegen, regional lösen. Diese beiden Appelle an seine Berufskollegen und die Politik äußerte Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, zum Auftakt des diesjährigen Pharmacon-Kongresses. Im Versandhandel, der sich zunehmend gesamteuropäisch organisiere, sieht er hingegen keinen gleichwertigen Ersatz – im Gegenteil: Mit Rabatten und Boni würden die Missstände erst entstehen.
Am gestrigen Sonntag wurde im österreichischen Schladming der Pharmacon-Kongress eröffnet. Bereits zum 48. Mal organisiert die Bundesapothekerkammer (BAK) den Winterkongress, der bis 2014 noch im Schweizer Davos seine Heimat hatte. Neben den deutschen Teilnehmern, unter denen sich rund 70 Pharmaziestudierende aus Frankfurt, Würzburg und Tübingen befinden, nehmen auch Apothekerinnen und Apotheker aus der Schweiz und Österreich teil. Obwohl sich der Kongress Internationalität auf die Fahnen geschrieben hat, kommen die Referenten dieses Jahr alle aus Deutschland. Die wissenschaftlichen Vorträge und Seminare zu neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen moderieren Prof. Thomas Weinke vom Klinikum Potsdam sowie Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz von der Universität Frankfurt.
„Wir haben wenigstens eine Regierung“
Den Vortritt zu politischen Statements ließ BAK-Präsident Kiefer seinen Amtskollegen aus den Nachbarländern. Dr. Gerhard Kobinger, Mitglied des Präsidiums der Österreichischen Apothekerkammer, begann seine Grußworte augenzwinkernd mit dem Hinweis, dass man in Österreich immerhin eine Bundesregierung hätte. Doch im Folgenden machte er den deutschen Apothekern deutlich, dass es in der Alpenrepublik ganz andere Schwierigkeiten für den pharmazeutischen Berufsstand gebe.
Alles über das österreichische Apothekenwesen
Europa, Deine Apotheken - Österreich
Von dispensierenden Ärzten und Versandfeinden
So seien viele Punkte bei der Apothekenhonorierung bei Weitem nicht so klar geregelt wie in Deutschland. Die Aufschläge auf Arzneimittel zulasten der Krankenkassen würden die laufenden Kosten nicht decken können, die Differenz müsse längst aus Privatverordnungen finanziert werden. Auch Notdienste seien weder durch Arzneimittelpreise noch durch einen Fond ausreichend honoriert. Zudem käme die besondere Situation in Österreich, dass Ärzte mit eigenen Hausapotheken dispensieren dürfen. Mit neuen Gesundheitsdienstleistungen, wie Screening-Aufgaben oder Impfen, wolle man versuchen, sich weitere Kompetenzen zu erarbeiten. Kobinger sieht mit dem Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordung, der Einführung von elektronischen Rezepten sowie dem EU-Dienstleistungspaket auf alle europäische Apothekensysteme große Herausforderungen zukommen.
6 Kommentare
... Egoisten sein ...dafür aber Ignoranten.
von Christian Timme am 15.01.2018 um 23:30 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das sind doch gute Neuigkeiten!
von Wolfgang Müller am 15.01.2018 um 14:04 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Bürokratie -
von gabriela aures am 15.01.2018 um 11:15 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Fragen ?
von gabriela aures am 15.01.2018 um 11:08 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
ABDA=Merkel?
von Christiane Patzelt am 15.01.2018 um 10:27 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Fehleinschätzung
von Reinhard Rodiger am 15.01.2018 um 9:41 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.