Weiterer Il-23-ANtikörper gegen Plaque-Psoriasis

Gute Daten für Risankizumab bei Schuppenflechte

Stuttgart - 02.03.2018, 17:30 Uhr

Die Zulassung für Risankizumab hat Abbvie noch nicht beantragt, aber die Studiendaten sind vielversprechend. (Foto: Ольга Тернавская / stock.adobe.com)

Die Zulassung für Risankizumab hat Abbvie noch nicht beantragt, aber die Studiendaten sind vielversprechend. (Foto: Ольга Тернавская / stock.adobe.com)


Il-23 wichtiges Target bei Psoriasis

Risankizumab richtet sich gegen Interleukin 23, hier selektiv gegen die Untereinheit p19 (IL-23p19). Interleukin 23 spielt eine bedeutende Rolle im Entzündungsgeschehen der Schuppenflechte: Das Zytokin aktiviert eine bestimmte Subpopulation von T-Zellen, TH1 und TH17, welche – TNF-α-vermittelt – die Inflammation bei Psoriasis triggern. Untersucht man die Haut von Patienten mit Plaque-Psoriasis, lassen sich dort erhöhte Spiegel an IL-23 nachweisen.

IL-Antikörper bei Psoriasis: Von Ustekinumab über Sekukinumab und Ixekizumab zu Guselkumab

Bereits 2009 brachte Janssen Cilag den ersten IL-Antikörper bei Schuppenflechte auf den Markt: Ustekinumab  (Stelara®) neutralisiert neben IL-23 auch das Zytokin IL-12. 2012 zog Novartis mit Sekukinumab nach. Cosentyx® richtet sich selektiv gegen IL-17A. Seit 1. März 2017 mischt auch der Bad Homburger Pharmakonzern Lilly bei der Antikörper-basierten Therapie der mittelschweren bis schweren Plaque-Psoriasis mit, und erweiterte mit Ixekizumab (Handelsname Taltz®) das Portfolio für Schuppenflechte-Patienten. Wie bereits bei Sekukinumab richtet sich Ixekizumab gegen die Zielstruktur IL-17A. Jüngster Sprößling ist Guselkumab in Tremfya®. Guselkumab ist der erste selektive IL-23-Antikörper, der bei Schuppenflechte zum Einsatz kommt. Tremfya® erhielt im November 2017 die EU-weite Zulassung. Almiralls Tildrakizumab neutralisiert ebenfalls spezifisch IL-23. Allerdings hängt der humanisierte Antikörper seit März 2017 in der Zulassungsschleife bei der EMA und lässt derzeit noch auf sich warten.

Guselkumab war erster IL-23-Antikörper

Die Bedeutung von IL-23 bei Psoriasis haben auch andere Pharmakonzerne erkannt und nutzen IL-23 bereits als Target. Der erste selektive IL-23-Antikörper erhielt im November 2017 die EU-weite Zulassung: Guselkumab in Tremfya®. Janssen überholte mit Guselkumab den ebenfalls selektiven IL-23-Antikörper Tildrakizumab. Bereits vor einem Jahr, im März 2017, hatte Almirall Tildrakizumab bei der EMA zur Zulassung eingereicht – jedoch, bislang offenbar erfolglos.

Risankizumab testete Abbvie nicht nur gegen Placebo. In ultIMMA-1 und ultIMMA-2 verglich der Pharmakonzern seinen IL-23p19-Antikörper Head-to-Head mit Ustekinumab (Stelara®). Laut Abbvie erreichten die Patienten unter Risankizumab ein signifikant besseres Ansprechen als unter Ustekinumab. Ustekinumab richtet sich dual gegen IL-12 und IL-23.

Auch im direkten Vergleich (IMMvent) zu Abbvies hauseigenem TNF-α-Antagonisten Adalimumab (Humira®) zeigte sich nach Mitteilung des Unternehmens Risankizumab als signifikant überlegen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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