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Lieferengpässe in der Alpenrepublik
Deutschland kauft Österreich leer
Diskussion über Meldpflicht
Dem österreichischen Gesundheitsministerium ist das Problem durchaus bekannt. Gegenüber den OÖN sagt Elke Nebenführ, Sprecherin von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FP): „Einen Export von Medikamenten sehen wir natürlich nicht gerne, aber solange er sich im Rahmen der Gesetze bewegt, ist er nicht zu verhindern.“
Bei einem vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) im Dezember veranstalteten Runden Tisch wurde unter anderem mit Vertretern der Pharmahersteller, des Großhandels und der Apotheken über die Einführung einer gesetzlichen Meldepflicht für nicht verfügbare Medikamente diskutiert. „Das könnte die Häufigkeit von Verknappungen reduzieren helfen, diese aber nicht völlig verhindern. Die Problematik der Lieferengpässe wird auch in EU-Arbeitsgruppen diskutiert“, so Nebenführ.
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Meldepflicht könnte zu mehr Transparenz führen
Einen Zeitplan für die Umsetzung der Meldepflicht gibt es noch nicht. Für Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer und Inhaberin einer Apotheke in Sierning, wäre sie jedoch ein Schritt in die richtige Richtung: „Die Meldepflicht für nicht verfügbare Medikamente könnte zu mehr Transparenz und Information führen.“
Analoges Problem im Deutschland
Damit hat die Alpenrepublik vergleichbare Probleme wie Deutschland. Von hier wird vor allem nach Skandinavien exportiert. Auch die Tatsache, dass die Akteure sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben, ist mitnichten ein österreichisches Problem. Der Abfluss der Präparate ins Ausland wird zudem von den Herstellern hierzulande als Begründung herangezogen, ihre Arzneimittel verstärkt über direkte Vertriebskanäle wie die Pharmamall unter Umgehung des Großhandels zu vertreiben – sehr zum Ärger der Apotheker.
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