- DAZ.online
- News
- Debatte & Meinung
- Haben die Apotheker zu ...
Eines ist sicher: Nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung wurde bislang keine bessere Lösung als das Rx-Versandverbot präsentiert. Die (teilweise) Aufhebung der Festpreise ist ein gefährliches Experiment, das sich der Gesetzgeber nicht erlauben sollte. Die beiden Interviews mit den gesundheitspolitischen Sprecherinnen von Union und SPD zeigen aber auch, dass die Apotheker am Ende dieser Wahlperiode im schlimmsten Fall mit komplett leeren Händen dastehen könnten, meint DAZ.online-Chefredakteur Benjamin Rohrer.
Natürlich ist die Nachricht, dass sich die Große Koalition für das Rx-Versandverbot einsetzen will, eine gute für den Apothekenmarkt gewesen. Fast anderthalb Jahre sind seit dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung nun vergangen und weder die Apotheker noch die Versand-Lobby noch die Politik haben bislang einen besseren Vorschlag auf den Tisch gelegt als das Rx-Versandverbot. Die Politik sollte es schlichtweg nicht zulassen, dass sich in der Arzneimittelversorgung eine Rabattschlacht zwischen mehreren Konzern-getriebenen Anbietern entwickelt, die für die Patienten nur noch schwer durchschaubar und Zweifel sogar noch zu deren Nachteil ist.
Die beiden DAZ.online-Interviews mit Karin Maag (CDU) und Sabine Dittmar (SPD), den neuen gesundheitspolitischen Sprecherinnen der Großen Koalition, zeigen aber auch, in welches politische Risiko sich die Apotheker gebracht haben, indem sie in den vergangenen Monaten fast ausschließlich über das Rx-Versandverbot geredet haben.
Mehr zum Thema
Interview Sabine Dittmar (SPD)
„Mit dem Rx-Versandverbot verlieren die Apotheker wertvolle Zeit“
Interview Karin Maag (CDU)
„Von mir aus müssen wir das Honorar-Gutachten nicht aufgreifen“
Die CDU-Politikerin Maag antwortete auf die Frage, was in dieser Wahlperiode beim Apothekenhonorar und den pharmazeutischen Kompetenzen möglich sei, sehr klar: „Dieses Fass sollten die Apotheker zumindest in dieser Wahlperiode mit Blick auf das Rx-Versandverbot nicht mehr aufmachen.“ Heißt übersetzt: Wir hatten schon genug Mühe, das Verbot gegen die SPD in den Koalitionsvertrag zu bekommen. Sehr schwer wäre es daher, weitere Apotheker-freundliche Forderungen gegenüber dem Wähler und dem Koalitionspartner zu erklären.
3 Kommentare
ich verstehe diesen Kommentar nicht
von Hummelmann am 07.03.2018 um 18:38 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
FS.: "Warten auf die Politik!"
von Christian Giese am 07.03.2018 um 12:48 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Schweigen ist Silber
von Ulrich Ströh am 07.03.2018 um 12:23 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.