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Unsere ABDA – ist sie naiv, hat sie sich beim Rx-Versandverbot verzockt, warum sagt sie nichts zum Honorargutachten und wo bleiben die Vorschläge, wie’s mit unserem Honorar weitergehen soll? Fragen der Woche, die im Raum stehen, aber nicht in den Newsrooms. Aber es ist nicht alles schlecht. Die Lichtblicke in dieser Woche: Gesundheitspolitiker, die unseren Wert sehen, die gute Arbeit der Apotheken in der Pille-danach-Beratung, und die Message: Wir sind unverzichtbar.
5. März 2018
„Wer die bestmögliche Versorgung der Versicherten will, muss Wettbewerb fördern und nachhaltige strukturelle Veränderungen umsetzen“, sagt Christopher Hermann, Chef der AOK Baden-Württemberg, und kritisiert den GroKo-Einsatz für ein Rx-Versandverbot. Mein liebes Tagebuch, man kann sie echt nicht mehr hören, diese unsaubere Forderung. Wettbewerb? Ist das Wettbewerb, wenn der eine mehr darf als der andere? Wenn ausländische Päckchenpacker anderen Gesetzen unterliegen als inländische Apotheken? Ist das Wettbewerb? Und dann das wirklich populistische Hermann-Gerede von einem „Verbot des Arzneimittelversandhandels“. Mit Sicherheit weiß er, dass es beim Rx-Versandverbot nur um ein Verbot des Versands verschreibungspflichtiger Arzneimittel geht. Aber nein, er spricht vom Versandhandelsverbot. Ich glaube, am liebsten hätte er gar keinen Wettbewerb, sondern AOK-Kassenapotheken, die er alleine zentral steuert. Das ist Hermanns Traumwelt.
Mit Karin Maag hat eine gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion das Spielfeld betreten, die weiß, was Deutschland an seinem Apothekensystem hat. „Aus meiner Sicht sollten wir die Überlebensfähigkeit unserer eigenen Apotheken sichern, bevor wir uns um das Wohl der ausländischen Versandapotheken kümmern. Deswegen setzen wir uns auch für ein Rx-Versandverbot ein“, sagte sie im Interview mit DAZ.online. Mein liebes Tagebuch, das tut uns geschundenen Apothekerseelen gut, richtig gut. Dabei bleibt sie realistisch und weiß auch, dass ein Rx-Versandverbot keine Kleinigkeit ist und guter juristischer Formulierungen bedarf, um ein solches Verbot rechtssicher zu machen. Und mit dem neuen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kann sie ganz gut, sagt sie, jedenfalls habe sie schon oft gut mit ihm zusammengearbeitet. Zum Honorargutachten hat sie eine klare Meinung: „Ich werde aus diesem Gutachten keine weiteren Schlussfolgerungen ziehen und hinsichtlich der Honorar-Debatte jetzt erst einmal nichts weiter unternehmen.“ Mein liebes Tagebuch, so möge es sein. Karin Maag ist zudem eine Gesundheitspolitikerin, die weiß, dass Digitalisierung nichts mit Päckchenversand zu tun hat – selten genug in unserer Zeit, in der die meisten Digitalisierung mit Versandhandel gleichsetzen. Nur einen kleinen Wermutstropfen hat sie uns Apothekers in den Tee getan: Zu unserem Leib- und Magenthema, einer Erhöhung oder Dynamisierung unseres Honorars, meint sie, dass wir dieses Fass nicht aufmachen sollten, zumindest nicht in dieser Wahlperiode. Mein liebes Tagebuch, das erinnert mich an die zehn Jahre vor unserer letzten Erhöhung: Es war nie der richtige Zeitpunkt, über eine Anpassung unseres Honorars zu reden…
10 Kommentare
Newsroom 4!!!!!
von Dr.Diefenbach am 11.03.2018 um 17:42 Uhr
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AW: Newsroom 4
von gabriela aures am 11.03.2018 um 18:12 Uhr
Optimismus
von Karl Friedrich Müller am 11.03.2018 um 12:57 Uhr
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News und newsrooms
von Dr.Diefenbach am 11.03.2018 um 12:50 Uhr
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AW: News und newsrooms
von gabriela aures am 11.03.2018 um 13:50 Uhr
AW: Beratersprech
von Wolfgang Müller am 11.03.2018 um 14:41 Uhr
2hm
von Christian Giese am 11.03.2018 um 10:23 Uhr
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Guten Morgen, meine Lieben !
von gabriela aures am 11.03.2018 um 10:21 Uhr
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Interne Kommunikation
von Ulrich Ströh am 11.03.2018 um 8:35 Uhr
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AW: Interne Kommunikation = Newsroom 3
von Andreas P. Schenkel am 11.03.2018 um 12:56 Uhr
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