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8. März 2018
Sie wirkt zeitgemäß, greift aktuelle Themen auf und positioniert die Apotheke als unverzichtbar: die neue ABDA-Kampagne „Einfach unverzichtbar“, oder für die Webwelt mit Hashtag #unverzichtbar“. Ausgedacht hat sie sich die ABDA-Agentur Cyrano. Es ist eine Multimedia-Kampagne. Die Motive und Texte werden ab 8. Mai in Druckanzeigen erscheinen, auf Plakaten und in Social-Media-Kanälen. Kostenpunkt 2 Mio. Euro pro Jahr, Laufzeit zwei Jahre mit Option für weitere zwei Jahre. Die Themen: z. B. ein Bürgermeister, der „die Apotheke vor Ort und nicht irgendwo“ will (Hüffenhardt lässt grüßen) oder eine Apothekerin, die über ihren Beruf sagt „Absolut mein Ding: Menschen helfen und beraten“, ein junger Mann, der sich mit Anspielung auf den Versandhandel fragt „Schneller als im Netz. Wie machen Sie das bloß?“. Mein liebes Tagebuch, die Anzeigen wirken dieses Mal frischer und nicht so verstaubt wie bei vorherigen Kampagnen. Ich frage mich nur, wie weit man mit bescheidenen 2 Mio. Euro bei bundesweiten Kampagnen kommen mag. Nicht sehr weit. Was mir bei dieser Kampagne allerdings so richtig bewusst wird: Wie schlecht es um uns schon steht. Wenn sich ein Beruf in der Öffentlichkeit schon selbst mit „unverzichtbar“ bewirbt, bedeutet dies, dass er es nötig hat, dass er diese Botschaft transportieren muss, um der Gesellschaft zu zeigen, sie muss ihn für unverzichtbar halten. Ich glaube nicht, dass sich Ärzte eine Kampagne geben würden, die ihre Unverzichtbarkeit darstellt. Es ist doch für jedermann selbstverständlich, dass Ärzte unverzichtbar sind. Aber Apotheker? Die müssen es allen sagen, dass sie es sind. Das ist der Unterschied, mein liebes Tagebuch. Was ist da in der früheren Kommunikation versäumt worden?
Er kann’s nicht lassen, der Ober-Gynäkologe Dr. med. Christian Albring. Der Präsident des Frauenärzte-Berufsverbands mag die Apotheker nicht, er mag nicht, dass sie die Pille danach verkaufen dürfen, das kann er einfach nicht verknusen. Und deswegen stänkert er bei jeder passenden und vor allem unpassenden Statistik und bei jedem Anlass gegen die Apothekers. Seine neueste Pirouette, die er da dreht: Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2017 sei gegenüber dem Vorjahr um 2,5% gestiegen, ebenso wie schon im Jahr davor. Und klar, das hat mit der Freigabe der Pille danach im Jahr 2015 zu tun, posaunt er in die Gegend. Er meint, die Apothekerinnen und Apotheker seien durch ihre Standesorganisation „ungenügend auf diese anspruchsvolle Beratung“ vorbereitet worden und das hätte zu einer unerwünschten Schwangerschaft geführt. Mein liebes Tagebuch, einen größeren Unfug habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Zum einen kennt er unsere Standesorganisation schlecht, die uns Apothekers mehr als getriezt und mit Infos und Leitfäden zur Pille danach zugeschüttet hat. Und zum andern: Wir können noch so gut beraten – wenn eine Frau die Pille danach nicht einnimmt, warum auch immer, oder vergisst, sie einzunehmen, hilft auch die beste Beratung nichts. Auch nicht vom Ober-Gynäkologen. Was man Herrn Albring auch entgegen halten kann: Vermutlich sind die Apothekers mindestens genauso gut (wenn nicht besser) auf die Abgabe der Pille danach vorbereitet als der Orthopäde oder die Hautärztin, die im Notdienst ebenfalls die Pille danach verordnen. Außerdem: in den Jahren 2010 bis 2012 lag die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche auf leicht höherem Niveau als 2017 – und damals gab’s die Pille danach nur vom Gynäkologen. Mein liebes Tagebuch, plausibel erscheint vor allem der zweite Grund, den Albring für die Zunahme der Schwangerschaftsabbrüche angibt: Viele Frauen sind durch Medienberichte über die hormonelle Verhütung, sprich Pille, verunsichert, fassen sie nicht mehr an und verlassen sich auf „natürliche Methoden“ und Zyklus-Apps, die die unfruchtbaren Tage berechnen mit dem Ergebnis einer unerwünschten Schwangerschaft. Wenn der Frauenärzteverband auf die Unzuverlässigkeit solcher Berechnungen aufmerksam macht, dann ist dies legitim und in Ordnung. Aber zugleich mit solchen Pressemeldungen auf die Apotheker abzuhassen und ihre vermeintlich unzureichende Beratung anzuprangern, dann grenzt das schon an unseriöses Verhalten. Er sollte mal seine Berufskollegen fragen – viele von ihnen sind froh, wenn sie nicht wegen einer Pille danach kontaktiert werden.
10 Kommentare
Newsroom 4!!!!!
von Dr.Diefenbach am 11.03.2018 um 17:42 Uhr
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AW: Newsroom 4
von gabriela aures am 11.03.2018 um 18:12 Uhr
Optimismus
von Karl Friedrich Müller am 11.03.2018 um 12:57 Uhr
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News und newsrooms
von Dr.Diefenbach am 11.03.2018 um 12:50 Uhr
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AW: News und newsrooms
von gabriela aures am 11.03.2018 um 13:50 Uhr
AW: Beratersprech
von Wolfgang Müller am 11.03.2018 um 14:41 Uhr
2hm
von Christian Giese am 11.03.2018 um 10:23 Uhr
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Guten Morgen, meine Lieben !
von gabriela aures am 11.03.2018 um 10:21 Uhr
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Interne Kommunikation
von Ulrich Ströh am 11.03.2018 um 8:35 Uhr
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AW: Interne Kommunikation = Newsroom 3
von Andreas P. Schenkel am 11.03.2018 um 12:56 Uhr
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