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9. März 2018
Die Albring-Meldung zur gestiegenen Zahl der Schwangerschaftsabbrüche, an denen die Apotheker Mitschuld trügen, weil sie nur ungenügend von ihrer Berufsorganisation vorbereitet worden seien, hat sogar die ABDA aufgeschreckt. Zu Recht! „Einen Zusammenhang zwischen der Entlassung von Notfallkontrazeptiva aus der Verschreibungspflicht und Schwangerschaftsabbrüchen zu postulieren, ist abenteuerlich und vergleichbar mit dem 'Zusammenhang' zwischen dem Schokoladenkonsum verschiedener Länder und der Anzahl der Nobelpreisträger aus diesen“, hält die ABDA dagegen. Gut so. Und sie hält dem Gynäkologen entgegen: „Die Behauptung, dass Apotheker nicht zuverlässig zur 'Pille danach' beraten würden, entbehrt jeder Grundlage.“ Mein liebes Tagebuch, so ist es. Man schaue sich nur einmal die 17-seitige Handlungsempfehlung samt Checkliste der Bundesapothekerkammer zur „rezeptfreien Abgabe von oralen Notfallkontrazeptiva (‚Pille danach‘)“ an. Eine überarbeitete Fassung dieses Papiers ist erst am 28. Februar 2018 erschienen. An diesen Handlungsempfehlungen hat im Übrigen der Berufsverband der Gynäkologen selbst mitgearbeitet, das Bundesgesundheitsministerium, das BfArM, pro Familie und andere Gynäkologenverbände. Die ABDA weist zudem darauf hin, dass die Apothekerinnen und Apotheker mit der Entlassung aus der Verschreibungspflicht in unzähligen Fortbildungsveranstaltungen qualitätsgesichert geschult worden seien. Selbst pro Familie widerspricht den Frauenärzten und ist überzeugt, gerade junge Frauen profitierten davon, dass die Pille danach ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sei. Also, mein liebes Tagebuch, freuen wir uns, dass sich die ABDA zu Wort meldete, Kontra gegeben hat. Und an die Adresse von Herr Albring: Glauben Sie uns endlich, die Apothekers machen in der Beratung zur Pille danach einen guten Job.
Der ABDA-Präsident Schmidt bei der Delegiertenversammlung der Hessischen Landesapothekerkammer. Es war ihm ein Anliegen, dass die Delegierten die Politik und Strategien der obersten Standesvertretung etwas besser nachvollziehen können. Wie schön, mein liebes Tagebuch, das freut uns – ist ja auch nicht immer so einfach nachzuvollziehen, nicht wahr? Also, das wichtigste Thema ist nach wie vor das Rx-Versandverbot und das sei alternativlos. Und dann das Thema Honorargutachten und, oh Schreck, der Präsident redete darüber! Er könne sogar die Sorgen und Ängste der Kolleginnen und Kollegen „absolut nachvollziehen“. Allerdings, so rückte er den Auftrag der ABDA zurecht, sei es nicht Aufgabe der obersten Standesorganisation, mit allen Apothekern in Kontakt und Austausch zu treten – das sei Sache der Kammern und Verbände. ABDAs Aufgabe sei es, den Berufsstand nach außen zu vertreten. Der Erfolg messe sich nicht an interner Kommunikation. Einspruch, Euer Ehren, da machen Sie es sich zu einfach! Natürlich muss die ABDA nicht mit jedem kleinen Apotheker persönlich in Kontakt treten, aber irgendwie dürfen die Apotheker an der Basis doch auch Antworten auf ihre Fragen, Sorgen und Ängste von der obersten Standesführung erwarten, oder nicht? Wer bestimmt denn die berufspolitische Ausrichtung – das ist doch nicht jede einzelne Kammer und nicht jeder einzelne Verband auf Landesebene, sondern der Zusammenschluss aller 34 Organisationen, die ABDA eben. Wenn es nicht so wäre, könnte man sich das Konstrukt sparen.
Und zum Honorargutachten: Schmidt ist einfach davon überzeugt, es sei besser, öffentlich nicht darüber zu reden. Denn das Gutachten wolle eine Systemveränderung und das könne nicht unsere Diskussionsgrundlage sein, meinte er. Und diese Auffassung habe nicht nur er, wie Schmidt anmerkte. Im Newsroom 1 (das ist eine Art internes internes Beratungsgremium und nicht zu verwechseln mit dem öffentlichen Newsroom 2 auf der ABDA-Seite – mein Gott, ist das kompliziert, so viele Newsrooms und so wenig News) habe man beratschlagt, auch mit Externen, und man sei zur Überzeugung gelangt, über solch ein qualitativ schlechtes Gutachten öffentlich nicht zu diskutieren. Mein liebes Tagebuch, das kann man so für richtig halten (muss es aber nicht). Aber ich bin überzeugt, wenn man allein diesen Entschluss eher und besser kommuniziert hätte, dass man nun mal so darüber denkt und nichts dazu sagen will, hätte das für mehr Verständnis gesorgt. Aber einfach zu schweigen, zu mauern und sich zurückziehen, ist die schlechteste aller Kommunikationsformen. Mein liebes Tagebuch, was auf der Delegiertenversammlung in Hessen deutlich wurde: Worauf wir nach wie vor keine Antwort bekommen, und schon gar nicht von Schmidt, ist die Frage, wie denn nach ABDA-Meinung das Apothekenhonorar der Zukunft aussehen soll? An dieser Frage arbeitet zwar bereits seit Jahren die Arbeitsgemeinschaft Honorar der ABDA, aber Ergebnisse gibt’s wohl nicht. Wird es nicht langsam Zeit, dass da mal was überkommt?
10 Kommentare
Newsroom 4!!!!!
von Dr.Diefenbach am 11.03.2018 um 17:42 Uhr
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AW: Newsroom 4
von gabriela aures am 11.03.2018 um 18:12 Uhr
Optimismus
von Karl Friedrich Müller am 11.03.2018 um 12:57 Uhr
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News und newsrooms
von Dr.Diefenbach am 11.03.2018 um 12:50 Uhr
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AW: News und newsrooms
von gabriela aures am 11.03.2018 um 13:50 Uhr
AW: Beratersprech
von Wolfgang Müller am 11.03.2018 um 14:41 Uhr
2hm
von Christian Giese am 11.03.2018 um 10:23 Uhr
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Guten Morgen, meine Lieben !
von gabriela aures am 11.03.2018 um 10:21 Uhr
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Interne Kommunikation
von Ulrich Ströh am 11.03.2018 um 8:35 Uhr
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AW: Interne Kommunikation = Newsroom 3
von Andreas P. Schenkel am 11.03.2018 um 12:56 Uhr
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