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Diskussion um Schwangerschaftsabbrüche
Pro Familia kritisiert Frauenärzte
„Es ist anmaßend, Frauen generell die Kompetenz abzusprechen"
Die Aussage, dass Frauen, die sich gegen eine hormonelle Verhütung entscheiden, damit ungewollte Schwangerschaften in Kauf nehmen, sei eine Unterstellung, so Pro Familia weiter. Zwar hatte erst kürzlich der medizinische Arbeitskreis von Pro Familia NRW vor Verhütungs-Apps gewarnt und darauf hingewiesen, dass Aufklärung notwendig ist. Jedoch mache der Arbeitskreis die Erfahrung, dass junge Frauen, die nicht hormonell verhüten wollen, sich sehr differenziert mit ihrem Körper und seinen zyklischen Abläufen auseinandersetzen wollen. Frauen aufgrund der medialen Kritik um hormonelle Kontrazeptiva und des daraus entstehenden merklichen Wandels generell die Kompetenz abzusprechen, sei deshalb „unangebracht und anmaßend.“
Weiterhin bleiben weitere Einflussfaktoren vom BVF völlig unerwähnt. Dazu zählen laut Pro Familia neben demografischen Faktoren auch die Flüchtlingskrise mit der Zuwanderung einer nicht unerheblichen Zahl an Frauen im gebärfähigen Alter. Ebenso sollten auch der Einfluss des soziokulturellen Status auf das Verhütungsverhalten in Betracht gezogen werden. „Langfristige, sehr sichere Verhütungsmittel müssen auch für Frauen mit niedrigem Einkommen finanzierbar sein“, so der Arbeitskreis.
Zum Schluss betont Pro Familia, dass jede Frau eine selbstbestimmte, informierte Entscheidung treffen sollte, welche Verhütungsmethode für sie geeignet ist. Der Arbeitskreis setzt sich deshalb für eine sachliche und unabhängige Beratung ein. „Unsachliche Argumentationen und unausgereifte, eigennützige Interpretationen der Statistik sind dabei fehl am Platz“, findet Pro Familia.
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