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Falsch beschriftet
Bayer ruft Alka-Seltzer Plus® in den USA zurück
Aspirin® bereitet Bayer derzeit einige Probleme. Musste der Pharmakonzern jüngst Lieferschwierigkeiten bei Aspirin® i.v. einräumen, ruft er nun das ASS-haltige Alka-Seltzer Plus® in den USA zurück. Der Grund: Bayer hat die Packung falsch beschriftet und sieht darin eine Gefahr für Patienten.
So ganz rund und reibungslos läuft es bei Bayer derzeit nicht.
In der vergangenen Woche gestand der Leverkusener Pharmakonzern Lieferschwierigkeiten
bei Aspirin®
i.v. ein. Diese parenterale Formulierung der Acetylsalicylsäure hat einen wichtigen
Stellenwert in der Notfallmedizin beim akuten Koronarsyndrom – instabiler Angina
pectoris, Myokardinfarkten. Bayer ist der einzige Hersteller in
Deutschland.
Im letzten Sommer mangelte es flächendeckend an Bepanthen®
Augen- und Nasensalbe. Hier waren galenische Unschönheiten das Problem – die
W/O-Emulsion ölte aus. Und hinzu kommt, dass die Grünen-Bundestagsfraktion immer mehr Druck auf den Pharmakonzern in Sachen Iberogast ausübt. Die Grünen fordern, dass seit Jahren bekannte Nebenwirkungen bei Schöllkraut-haltigen Präparaten in die Packungsbeilage aufgenommen werden.
Falsche Beschriftung kann Patienten gefährden
Nun muss Bayer eine weitere Panne zugeben. In den Vereinigten Staaten ruft der Konzern das ASS-haltige Kombipräparat Alka-Seltzer Plus® zurück: Die Packung des Erkältungs-Arzneimittels ist hinten und vorne unterschiedlich beschriftet. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat bereits über den freiwilligen Rückruf Bayers informiert. Betroffen sind ausschließlich Präparate, die nach dem 9. Februar 2018 an Walmart, CVS oder Walgreens and Kroger verkauft wurden.
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Diese falsche Beschriftung könne dazu führen, dass Patienten das Präparat einnähmen, obwohl sie auf einen der Wirkstoffe allergisch oder die aus medizinischen Gründen bei dem Patienten kontraindiziert seien, begründet die FDA den Rückruf. Es bestehe das Risiko ernsthafter gesundheitlicher Komplikationen. Laut der Arzneimittelbehörde haben die FDA solche Meldungen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen bislang aber nicht erreicht.
Was steht vorne auf der Packung, was hinten?
Doch solche Meldungen wären tatsächlich interessant gewesen – für eine fachliche Einschätzung einer potenziellen Gefahr. Fehlen Wirkstoffe in der Deklaration, oder stimmen die Dosen nicht? Wurden die Angaben der Tag und Nacht-Tabletten vertauscht? Bayer schweigt hierzu. Der Konzern verweist auf die Meldung der FDA und möchte keine näheren Angaben machen: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir in Deutschland darüber hinaus keine zusätzlichen Aussagen zu Alka-Seltzer-Plus im US-Markt treffen können", erklärt eine Sprecherin von Bayer auf Nachfrage von DAZ.online.
Im aktuellen SPIEGEL ist dazu zu lesen: „In einer Warnmeldung erklärt Bayer, dass im Medikament andere Inhaltsstoffe enthalten sein könnten, als auf einem Aufkleber auf der Packung stehen". Doch um welche Wirkstoff es sich handelt - Fehlanzeige.
Was ist drin in Alka-Seltzer Plus®?
Alka-Seltzer Plus® ist eine klassische Erkältungskombi. Die Tabletten für den Tag enthalten Aspirin mit 325 mg, Dextromethorphan-Hydrobromide als Antitussivum 10 mg und 7,8 mg Phenylephrine-Bitartrate, um die Nase abzuschwellen. Die Tabletten, die Patienten zur Nacht einnehmen können bestehen, neben einer höheren Dosis ASS mit 500 mg, zusätzlich aus dem Anthistamin Doxylamine-Succinate in einer Stärke von 6,25 mg.
2 Kommentare
Alka-Seltzer Plus® enthält kein ASS
von DAZ.online-Redaktion am 28.03.2018 um 9:45 Uhr
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Alka-Seltzer Plus® enthält kein ASS sondern Paracetamol
von Elke am 28.03.2018 um 9:31 Uhr
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