Kundentreue in den Niederlanden

Immer in dieselbe Apotheke

Remagen - 10.04.2018, 14:50 Uhr

Die Kundenbindung ist in den niederländischen Apotheken extrem hoch. (Foto: Imago)

Die Kundenbindung ist in den niederländischen Apotheken extrem hoch. (Foto: Imago)


Auf dem Land wird mangels Auswahl kaum „getingelt“

Die Stiftung hat außerdem ermittelt, dass die Kunden in städtischen Gebieten häufiger zwischen verschiedenen Apotheken wechseln als in weniger städtischen Umgebungen. Dies hängt laut SFK ohne Zweifel mit der höheren Apothekendichte und der damit größeren Auswahl in den Städten zusammen. In den Großstadt-Regionen besuchten lediglich 73 Prozent der Mehrfach-Apothekenbesucher nur eine Apotheke. Dieser Anteil nimmt mit abnehmendem Urbanisierungsgrad zu. In Gebieten mit moderater Urbanisierung lag die Rate bei 84 und in weniger städtischen und außerstädtischen Regionen bei rund 91 bzw. 92 Prozent.

Kunden können sich registrieren lassen

Die hohe Kundenbindung könnte auch damit zusammenhängen, dass die Apothekenkunden sich in den Niederlanden bei ihrer Apotheke registrieren lassen können. Mit ihrer Zustimmung wird ihre Medikation dann individuell überwacht. Außerdem können die Patienten zustimmen, dass auch andere Personen, wie etwa ihr Hausarzt in ihr Dossier Einsicht nehmen können. Dies läuft dann über den Anschluss an ein Netzwerk zum Datenaustausch namens LSP (Landelijk Schakelpunt). Über dieses Netzwerk können Gesundheitsdienstleister medizinische Daten elektronisch mit anderen Gesundheitsdienstleistern in ihrer Region teilen.

Auch hierzu müssen die Patienten jeweils ihre Einwilligung geben. Wer zum Beispiel möchte, dass seine Daten auch in einer anderen Apotheke eingesehen werden können, muss das extra autorisieren und zwar entweder direkt in „seiner“ Apotheke“ oder einfach online.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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