DAZ.online-Miniserie „Berühmte Apotheker“ (1)

Porzellan und Co. – Apotheker als Tüftler und Erfinder

Berlin - 10.04.2018, 07:00 Uhr

(Fotos: RRF pixindy, PL.TH, Unclesam / stock.adobe.com)

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Was macht Apotheker zu ideenreichen Erfindern?

Wohin Erfindungsreichtum und die Lust am Tüfteln Apotheker führen können, zeigt neben der Erfindung des Porzellans eine beeindruckende Liste von inzwischen alltäglichen Markenprodukten, deren Ursprung in Apotheken lag. Coca-Cola, Oohropax und Uhu - wir kennen sie alle. Aber auch Streichhölzer benutzen wir. Nur wer denkt schon an Apotheker als Erfinder? Doch Apotheker mit ihrem vielseitigen Wissen sind nicht nur gute Chemiker, sondern auch erfindungsreiche Allrounder auf der Suche nach praktischen Anwendungen gepaart mit einer guten Portion Geschäftssinn – zumindest gibt es sehr gute Voraussetzungen dafür.  Das zeigen uns die Entwicklungsgeschichten vieler bekannter Produkte.

Cola-Getränke – geniale Idee findiger Apotheker

Die Weltmarke Coca-Cola verdanken wir dem Erfindungsgeist  des Apothekers John Stith Pemberton (1831-1888), der 1886 auf der Suche nach einem „Stärkungsmittel“ die bis heute streng gehütete Coca-Cola-Rezeptur entwickelte. Im US-amerikanischen Atlanta erfand er einen Extrakt, über dessen Zusammensetzung bis heute spekuliert wird. So soll er u.a. aus peruanischen Coca-Blättern und der Kolanuss gewonnen worden sein. Diesen Grundsirup ließ Pemberton in einer benachbarten Apotheke mit Sodawasser versetzten – der Anfang einer weltweiten Erfolgsgeschichte. Nicht jedoch unter Pemberton wurde Coca-Cola ganz groß, sondern unter Asa G. Candler, der 1892 „The Coca-Cola Company“ gründete und ein Jahr später die Marke patentieren ließ. 

In New Bern (North-Carolina) schenkte Apotheker Caleb Bradham (1867-1934) in seinem Drugstore 1893 zum ersten Mal ein von ihm entwickeltes Erfrischungsgetränk auf Basis von Kolanüssen, Vanille, seltener Öle und Sodawasser aus. Unter dem Namen „Brad´s Drink“ sorgte das Getränk für Furore. 1898 kam es zur Umbenennung in Pepsi-Cola. Der Name führte zu allerlei Spekulationen über die Zusammensetzung der Rezeptur. Das Verdauungsenzym Pepsin soll jedoch laut Firmenangaben  nie zugesetzt worden sein. Vielmehr sei der Name von dem Begriff „Dyspepsie“ hergeleitet worden. Pepsi-Cola wurde zum Verkaufshit. Bradham gründete 1902 die „Pepsi Cola Company“ – von nun an schärfster Konkurrent von Coca-Cola.  



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Böttger

von Die Redaktion am 10.04.2018 um 11:02 Uhr

Sehr geehrter Herr Redmann,

vielen Dank für Ihr aufmerksames Lesen und Ihr Interesse an unserem Artikel! Die DAZ.online-Miniserie "Berühmte Apotheker" stellt exemplarisch einige Apothekerpersönlichkeiten vor, die mit ihren Erfindungen, Forschungen, Ideenreichtum oder auch künstlerischem Schaffen zu Berühmtheit gelangt sind. DAZ.online beruft sich bei der Auswahl der Persönlichkeiten nicht allein auf Apotheker mit abgeschlossenem Universitätsstudium, sondern wie im Fall des Johann Friedrich Böttger auch auf Apotheker im erweiterten Sinne, die über eine jahrelange Ausbildung zum Apothekergesellen verfügen. Ohnehin lassen sich die damaligen Ausbildungs- und Studien-Standards nicht mit den heutigen vergleichen.

Nochmals vielen Dank für Ihre Anmwerkung.

Die DAZ.online-Redaktion

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Böttger

von Christian Redmann am 10.04.2018 um 9:20 Uhr

... war kein "Apotheker". Er war im Grunde nur hat es bis zum Gesellen gebracht und auch nur deswegen, weil sein Prinzipal ihn "vor der Zeit" losgesprochen hat... ich halte es für ein unglückliches, weil unzutreffendes Beispiel für einen berühmten "Apotheker".

Vgl. C. A. Engelhardt (1837) oder K. (Hoffmann (1981) u. a.

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