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Deutsche Parkinson-Vereinigung warnt
„Apotheker nicht gegen eine bessere Versorgung der Parkinsonkranken in Stellung bringen“
Apotheker wählten nicht Rabattarzneimittel entsprechend der gesetzlichen Vorgabe mit gleichem Wirkstoff und gleicher Darreichungsform – diesen Vorwurf äußerten verschiedene Verbände, darunter die Deutsche Parkinson-Vereinigung im Ärzteblatt. Nun warnt die Selbsthilfe-Vereinigung, künstlich Gräben zu erzeugen und Ärzte oder auch die Apothekerschaft gegen eine bessere Versorgung der Parkinsonkranken in Stellung zu bringen. Nach Auffassung der Deutschen Parkinson-Vereinigung (dPV) ist die Zeit reif dafür.
Mit einem Ende April im Ärzteblatt veröffentlichten Artikel machten sich verschiedene Parkinsonverbände, darunter auch der Selbsthilfeverband „Deutsche Parkinson-Vereinigung“ (dPV) keine Freunde in der Apothekerschaft. Es ging um Fehlmedikation bei Parkinsonpatienten, die durch einen rabattvertragsbedingten Austausch der verordneten Arzneimittel zustande kommt. Rabattarzneimittel finden die Verbände zum Beispiel bei Neueinstellungen aufgrund der erzielten Einsparungen gar nicht schlimm. Aber die Realität zeige, nicht immer werden Rabattarzneimittel entsprechend der gesetzlichen Vorgabe mit gleichem Wirkstoff und gleicher Darreichungsform gewählt, kritisierten die Verbände. So würden in den Apotheken nicht selten Decarboxylase-Hemmer getauscht, hieß es.
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DAZ.online hat sich mit den Vorwürfen auseinander gesetzt. Mit dem Ergebnis, dass Apotheker vielleicht im Einzelfall aus Versehen, aber sicher nicht im großen Stil und mit Absicht den gesetzeswidrigen, weil nicht wirkstoffgleichen Austausch, der Decarboxylase-Hemmer Carbidopa und Benserazid vornehmen.
Keine Gräben zwischen Ärzten und Apothekern erzeugen
Nun scheint die Deutsche Parkinson-Vereinigung die Wogen glätten zu wollen. In einer Pressemitteilung warnt der Verband davor, künstlich Gräben zu erzeugen und Ärzte oder auch die Apothekerschaft gegen eine bessere Versorgung der Parkinsonkranken in Stellung zu bringen. Die dPV werde alles in ihrer Macht stehende tun, um solche Konflikte erst gar nicht aufkommen zu lassen, denn Leidtragende seien die Kranken. In den Augen der dPV sei die Zeit reif für eine bessere Versorgung der Menschen mit Parkinson mit medizinisch einwandfrei aufeinander abgestimmten Arzneimitteln, erklärt sie. So gebe es eine wachsende Zahl von Fachleuten, die die heutige medikamentöse Versorgung von Parkinsonkranken kritisch sähen. Die Vereinigung kämpfe seit Jahren dafür, dass diese schwerkranken Menschen nicht mehr dem durch den Gesetzgeber erzeugten Zwang unterlägen, Arzneimittel zu akzeptieren, die durch die Aut-idem-Regelung vorgegeben seien.
Fehlmedikation bei Parkinson kostet zig Millionen
Zudem führt die dPV eine vor kurzem durchgeführte Rechnung heran, wonach eine optimale Arzneimittel-Versorgung aller Parkinsonpatienten sogar Kosten sparen könne. Der Verband begründet dies auch: Wenn die Medikation, die bei Parkinson mit oft mehr als 15 aufeinander abzustimmenden Wirkstoffen komplex sein kann, medizinisch korrekt und ungestört erfolgen könnte, würden tausende teure Krankenhausaufenthalte entfallen.
In einer Mitteilung zum Welt-Parkinson-Tag am 11. April hieß es, die Organisation erfahre immer wieder aus dem Kreis ihrer Mitglieder und von Parkinson-Spezialisten von tragischen Fällen, in denen Patienten infolge eines medizinisch nicht gerechtfertigten Medikamentenaustauschs über Wochen medikamentös komplett neu eingestellt werden müssen – bei ihren niedergelassenen Ärzten oder im Krankenhaus. Die Kosten eines mindestens zweiwöchigen stationären Aufenthalts zur medikamentösen Neueinstellung ließen sich dabei mit rund 7000 Euro beziffern. Müsse beispielsweise nur jeder zwanzigste Patient zur Neueinstellung ins Krankenhaus, koste das die Beitragszahler bereits über 150 Millionen Euro.
Rabattverträge wiegen Kosten von Klinikaufenthalten nicht auf
Einsparungen durch Rabattverträge der Kassen könnten diese Verschwendung von Beiträgen jedenfalls kaum aufwiegen, erklärte der dPV-Geschäftsführer Merhoff damals. Er fordert daher die Bundesregierung und insbesondere den neuen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, sich der Sache anzunehmen.
3 Kommentare
Rabattverträge für kritische Wirkstoffe verbieten
von Dr. Thomas Müller-Bohn am 17.05.2018 um 9:52 Uhr
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AW: Rabattverträge für kritische
von Joachim Löw am 17.05.2018 um 12:04 Uhr
AW: Rabattverträge für kritische
von Karl Friedrich Müller am 17.05.2018 um 12:16 Uhr
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