- DAZ.online
- News
- Debatte & Meinung
- Mein liebes Tagebuch
Auch diese Woche zeigte: Die Schweige-Strategie der ABDA wird uns nicht weiterbringen. Kein Ton zu einem zukünftigen Honorarsystem, obwohl schon sieben Jahre danach gesucht wird. Kein Ton dazu, ob wir Apothekers uns mit innovativen Ideen in die digitale Revolution einbringen wollen und wie wir E-Rezept, E-Gesundheitsakte und E-Karte sehen. Und während sogar CDU-Politiker kaum noch Hoffnung auf ein Rx-Versandverbot hegen, erklärt unser Präsident in der „Apotheken Umschau“ das Apothekensterben und bedauert, dass immer mehr junge Kollegen kein Vertrauen in die Zukunft haben – sag mal, mein liebes Tagebuch, wo soll denn angesichts dieses Szenarios das Vertrauen herkommen?
14. Mai 2018
Das war abzusehen, schon damals als die Regeln zum Entlassmanagement in statu nascendi waren: Die Kassen reiben sich die Hände, denn sie können damit rechnen, dass Rezepte fürs Entlassmanagement eine Fehlerquelle par excellence werden – will heißen: Ein Fest für Retaxationen! Die Apotheken werden den Kassen die Arzneimittel schenken müssen, weil die lieben, im Rezeptieren ungeübten Krankenhausärzte beim Ausstellen von Entlassrezepten einen Formalienfehler nach dem anderen machen und wir in den Apotheken gar nicht mehr nachkommen, jeden kleinsten Fehler zu finden. Mein liebes Tagebuch, eigentlich ist der Gedanke, der hinter dem Entlassmanagement steht, eine gute Idee: Der Patient, der aus dem Krankenhaus entlassen wird, soll auch am Wochenende nahtlos und bestens mit seinen benötigten Arzneimitteln versorgt werden. Aber unsere irrwitzige Kassenbürokratie gepaart mit der Kassen-Retaxmaschinerie bringt es fertig, auch sinnvolle Ansätze zu torpedieren. Wie absurd das Ganze ist, zeigt allein die Tatsache, dass der Deutsche Apothekerverband bereits eine Ergänzungsvereinbarung mit den Ersatzkassen zum Entlassmanagement schließen musste, um die Apotheken vor massenweisen Retaxforderungen zu schützen. Man konnte zum Glück eine Friedenspflicht bis zum 1. Mai 2018 vereinbaren. Die Formalien und Bestimmungen, die dann ab 1. Mai einzuhalten sind, konnten immerhin ein wenig entschärft werden. Komplizierter bleibt es bei den Regelungen zur Packungsgröße, die den Kassen und ihren Retaxmonstern geradezu in die Hände spielen. Mein liebes Tagebuch, es sind diese Vorschriften zur Einhaltung von Pipifax-Formalien, die einem den Apothekerberuf verleiden.
8 Kommentare
Tagebuch
von Heiko Barz am 21.05.2018 um 11:22 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Ditzels tagebuch mit Durchblick udn Kritik
von Dr. Gert Schorn am 20.05.2018 um 17:42 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Ditzels tagebuch mit Durchblick udn Kritik
von Dr. Gert Schorn am 20.05.2018 um 17:48 Uhr
Wessen Aufgabe ist es, die Lage des Berufstandes zu erklären?
von Elisabeth Thesing-Bleck am 20.05.2018 um 12:21 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Pfingstwünsche eines vor-Ort-Apothekers ....
von Gunnar Müller, Detmold am 20.05.2018 um 11:18 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Vertraust Du mir, vertrau ich Dir!
von Christian Giese am 20.05.2018 um 10:29 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Schweigen
von Conny am 20.05.2018 um 9:46 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Vertrauen
von Ulrich Ströh am 20.05.2018 um 8:48 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.