Landtagswahl Hessen

FDP will Preisbindung erhalten – aber ohne Rx-Versandverbot

Berlin - 18.06.2018, 10:20 Uhr

Die FDP Hessen von Spitzenkandidat René Rock fordern in ihrem Wahlprogramm die Aufrechterhaltung der Rx-Preisbindung, ohne dabei aber ein Rx-Versandverbot umzusetzen. (Foto: Imago)

Die FDP Hessen von Spitzenkandidat René Rock fordern in ihrem Wahlprogramm die Aufrechterhaltung der Rx-Preisbindung, ohne dabei aber ein Rx-Versandverbot umzusetzen. (Foto: Imago)


FDP: Neue Abrechnungsmöglichkeiten für Apotheker

Schließlich widmet sich die FDP Hessen noch dem Apothekenhonorar. Die Liberalen fordern „Abrechnungsmöglichkeiten für besondere Leistungen“ und nennen das Medikationsmanagement und den Medikationsplan als Beispiele. Ebenfalls vorstellen können sich die Liberalen einen Sicherstellungszuschlag für Apotheken in ländlichen Regionen.

Wie ein solches Zuschlagssystem funktionieren könnte und welche Apotheken für einen Zuschlag in Frage kämen, erklärt die FDP aber nicht. Schließich spricht sich die FDP noch dafür aus, Notdienste besser zu bezahlen, die Bürokratie in Apotheken abzubauen und die „Attraktivität des PTA-Berufes“ zu verbessern – die PTA-Ausbildung müsse in ein „duales System“ überführt werden.

Von der Apothekenpolitik der FDP-Bundespolitik sind die Liberalen in Hessen mit diesem Programm meilenweit entfernt. Der FDP-Bundesparteitag hatte sich im vergangenen Jahr für eine Stärkung des Versandhandels ausgesprochen und dafür, das Fremd- und Mehrbesitzverbot aufzuheben. Anschließend hatte es unterschiedliche Interpretationen dieses Beschlusses gegebene. Der Ombudsmann der FDP hatte kürzlich allerdings erklärt, dass sich die Partei an den Beschluss halten solle.

Linke: Keine privaten Gewinne im Gesundheitswesen

Hessens Liberale haben das Wahlprogramm bereits Ende April beschlossen. Auch die Linke hat bereits ein fertiges Programm vorgelegt, in dem die Apotheker allerdings nur am Rande vorkommen. Im Kapitel „Gesundheit darf keine Ware sein“ heißt es: „Die Zwei-Klassen-Medizin ist schon lange Realität, wer arm ist, muss früher sterben. Die Gesundheitsversorgung muss den privaten Profitinteressen entzogen werden. Wir brauchen eine flächendeckende Versorgung mit Kliniken, mit Ärztinnen und Ärzten, Hebammen, Pflegekräften, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Apotheken. Alle Beschäftigten im Gesundheitswesen sollen für ihre gute Arbeit angemessen bezahlt werden. Für private Gewinne hingegen sind die Krankenversicherungsbeiträge nicht da.“

Alle anderen Parteien haben noch kein fertiges Wahlprogramm veröffentlicht.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Möhre für blinde Esel die Nächste

von Ratatosk am 18.06.2018 um 18:26 Uhr

Nee is klar, irgendwelche Sachen sollen irgendwie irgendwann mal nach gnädiger Gunst der Politikgranden im Bergdorf die letzte Apotheke retten, aber zuvor müssen erst mal die Interessen des Großkapitals und der Großspender unter allen Unständen befriedigt werden.
Die FDP zeigt eben keinen positiven politischen Liberaslismus, sondern die Sorge ums Kapital. Es gibt einfach sinnvolle Regelen, wie das Rechtsfahren, oder auch die Verbote von Drogen, da kann man auch nicht einfach sagen, der Bürger braucht ein Wahlrecht. Gilt noch nicht mal, wenn sie an der falschen Stelle ein anderes Fenster einbauen wollen. Hier aber glauben die Leutchen der FDP wäre beim RX Versand der heilige Gral zu verteidigen, was für eine Schmierenkomödie.
Es gibt aber tatsächlich auch noch Pharmazeuten/innen, die so was wählen, hier bitte aufklären !

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Rx Preisbindung

von Conny am 18.06.2018 um 12:59 Uhr

Dummes Gelaber, weg mit der FDP

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