Schleswig-Holstein

Apothekerkammer: Resolution gegen das Schweigen der ABDA

Kiel - 21.06.2018, 12:05 Uhr

Dr. Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, kritisiert die ABDA für eine zu zurückhaltende politische Strategie. (Foto: tmb)

Dr. Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, kritisiert die ABDA für eine zu zurückhaltende politische Strategie. (Foto: tmb)


Resolution gegen das Schweigen

Der Delegierte Ulrich Ströh erklärte, Schweigen sei im Gesundheitswesen noch nie eine erfolgreiche Strategie gewesen. Das Gottvertrauen, dass es gut gehen werde, reiche nicht. Es stünden Existenzen auf dem Spiel, denn wegen der Planungsunsicherheit seien Apotheken kaum noch zu verkaufen. Er forderte, ein deutliches Zeichen zu setzen und sich mit einer Resolution an die ABDA zu wenden. Ein von ihm vorgeschlagener Text wurde intensiv diskutiert und nach kleinen Veränderungen mehrheitlich angenommen. 

Der Text der Resolution lautet: „Nicht gegen die ABDA, sondern an die ABDA: Die aktuelle Verunsicherung über die zukünftige Entwicklung der Apothekerschaft, insbesondere in den Präsenzapotheken, nimmt deutlich zu. Fehlende Kommunikation der ABDA nach außen wie auch innen trägt nachhaltig dazu bei. Die Kammerversammlung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein fordert den geschäftsführenden Vorstand der ABDA auf, der Berufsöffentlichkeit bis zum 1. September 2018 zu erläutern, wie man den negativen Entwicklungen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene entgegentreten wird.“

Resolution zur sinkenden Apothekenzahl

Auf einer gemeinsamen Sitzung der Vorstände der Apothekerkammer und des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein soll demnächst eine weitere Resolution verabschiedet werden, in der Apotheker sich an die Politik wenden. Darin wollen sie ihre Sorge über den Rückgang der Apothekenzahl im Land ausdrücken. 

Auf der Tagesordnung der Kammerversammlung stand auch die Vorlage des Haushaltsergebnisses für 2017. Nach einer Erhöhung der Beiträge entstand ein Überschuss. Die Kammerversammlung nahm das Thema jedoch nicht zum Anlass, über die Beiträge an die ABDA zu diskutieren.

Renten und Anwartschaften erhöht

Ein weiteres Thema war der Jahresabschluss des Versorgungswerkes der Apothekerkammer Schleswig-Holstein. Dr. Stefan Zerres, Geschäftsführer des Versorgungswerkes, präsentierte einen erheblichen Überschuss für 2017. Dies war zu erwarten, weil der Rechnungszins ab 2017 auf 2 Prozent gesenkt worden war. Die Kammerversammlung beschloss daraufhin gemäß dem Vorschlag von Zerres, die Renten und die Anwartschaften um jeweils 1 Prozent zu erhöhen.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Lieber Herr Froese,

von gabriela aures am 21.06.2018 um 14:57 Uhr

der Stillstand kommt nicht nur von außen - es stockt doch ganz gewaltig innerhalb der Zunft.
Digitalisierung wird ausgeblendet, Telemedizin als nicht relevant abgekanzelt und Kundenwünsche nach mehr Service grundsätzlich mal als Faulheit abgestempelt.

Da muß noch viel Aufklärungs- und Entwicklungsarbeit innerhalb des Standes gemacht werden.

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Danke!

von Christiane Patzelt am 21.06.2018 um 13:40 Uhr

Na endlich!!! Als kleene Lampe aufm Dorf denkt man ja schon, man spinnt! Aber es gibt noch Leben auf dem Planeten, der sich an der Schweigepolitik genauso stört, wie ich!

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