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Apothekenschließung in Konstanz
Apothekerin spendet Inventar für eine Apotheke in Burundi
Die Schließung der Ried Apotheke in Konstanz ermöglichte eine ungewöhnliche Spende: Ein Großteil des Apothekeninventars wird in Zukunft in Ostafrika zum Einsatz kommen. Die Spendenaktion „Eine Apotheke für Burundi“ fördert auf diese Weise ein Sozialprojekt in Bujumbura (Burundi) zur Ausbildung von PTAs und der Versorgung der lokalen Bevölkerung mit preisgünstigen Medikamenten. Apothekenleiterin Doris Brunner berichtet DAZ.online über ihre großzügige Spende – und die zahlreiche Unterstützung, die sie erfahren hat.
Am 30. Juni endete die Betriebserlaubnis der Ried Apotheke in Konstanz. Apothekenleiterin Doris Brunner spendet im Rahmen des Rückbaus der ehemaligen Apotheke in den Urzustand des Mietobjekts fast die gesamte Apothekeneinrichtung für die Aktion „Eine Apotheke für Burundi“. Diese Aktion der Konstanzer Apotheker steht unter der Schirmherrschaft des Theaters Konstanz, das verschiedene Projekte in Afrika unterstützt. Gemeinsam mit der Kinderhilfsorganisation Burundikids e.V. soll die Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM) nahe der burundischen Hauptstadt Bujumbura unterstützt werden. Es handelt sich um eine allgemeinbildende Schule, in der sich die Schüler ab der 10. Klasse unter anderem zu PTAs ausbilden lassen können. Zukünftig soll mit Hilfe der Spenden zudem eine Apotheke mit allem notwendigen Zubehör errichtet werden, die als sozialer Betrieb geführt werden soll.
Ried Apotheke musste schließen: „Es war mein Kind“
17 Jahre leitete Doris Brunner die Ried Apotheke in der Breslauer Straße in Konstanz. Die Geschichte der Apotheke reicht bis ins Jahr 1966 zurück. Seit dieser Zeit versorgte die Apotheke die Bevölkerung im damaligen Neubaugebiet. Brunner fiel es nicht leicht, sich zur Aufgabe der Apotheke zu entschließen. Die Apotheke sei schließlich so etwas wie ihr Kind gewesen. Doch nach vielen wirtschaftlich erfolgreichen Jahren hätte sich die Situation so zugespitzt, dass ein Weiterführen nicht mehr möglich gewesen sei. Vor allem das letzte Jahr war für die Pharmazeutin ausschlaggebend. In diesen Monaten seien viele Dinge zusammengekommen, die ein „Weiter so wie bisher“ nicht möglich gemacht hätten.
„Vor einem Jahr wusste ich noch gar nicht, dass ich meine Apotheke schließe“, erläutert Brunner. Doch ihre kleine Apotheke habe den Wegfall der direkt über der Apotheke gelegenen Arztpraxis genauso wenig verkraften können wie den Wegzug der Sparkasse und ein vermehrtes „Wegsterben“ der alten Kundschaft. Hinzu seien massive Personalsorgen gekommen, so dass die Apothekenleiterin letztendlich teilweise alleine in der Apotheke gestanden habe. Daher entschloss sich die 61-Jährige notgedrungen die Apotheke zu schließen. Umso mehr freut sie sich über die Möglichkeit, der Schließung durch die Spendenaktion etwas Positives abgewinnen zu können: „Ich war von dieser Idee sofort begeistert.“
1 Kommentar
Abbau
von Coony am 07.07.2018 um 11:24 Uhr
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