Baloxavir marboxil 

Roches neues Arzneimittel gegen Grippe

Stuttgart - 23.07.2018, 14:15 Uhr

Der neue Grippewirkstoff Baloxavir soll auch bei Tamiflu-resistenten Influenzaviren und bei Vogelgrippe wirken. (b / Foto: imago)

Der neue Grippewirkstoff Baloxavir soll auch bei Tamiflu-resistenten Influenzaviren und bei Vogelgrippe wirken. (b / Foto: imago)


Baloxavir wirkt auch bei Influenza-Risikogruppen

Die bei der FDA eingereichte Phase-III-Studie Capstone-1 untersuchte Baloxavir an 1436 Grippepatienten ohne Begleiterkrankungen. Bei Capstone-2 wurden 2157 Patienten im Alter ab zwölf Jahren in drei Gruppen randomisiert, sie erhielten entweder eine Einzeldosis Baloxavir marboxil oder Oseltamivir oder Placebo. Um an der Studie teilnehmen zu können, mussten die Patienten ein hohes Risiko für Grippekomplikationen haben – Asthma, Diabetes mellitus, chronische Erkrankungen der Lunge oder des Herzens oder 65 Jahre und älter sein.

Primärer Endpunkt von Capstone-2 war die Zeit bis zu Besserung der Grippesymptome. Laut Roche hat Capstone-2 dieses Ziel erreicht – wobei konkrete Studiendaten bislang nicht veröffentlicht sind. Auf Nachfrage von DAZ.online erklärt Roche, dass diese „zeitnah auf einem Kongress vorgestellt“ werden. Laut Roche wirkt Baloxavir auch bei Oseltamivir-resistenten Stämmen und Stämmen der Vogelgrippe (zum Beispiel H7N9, H5N1).

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Roche sichert sich fast weltweite Vermarktungsrechte bei Baloxavir

Entdeckt hat Baloxavir marboxil ein japanisches Unternehmen, Shionogi. Seit 2016 spielt allerdings auch Roche beim neuen Grippewirkstoff eine zentrale Rolle. Da Roche Entwicklung und Zulassung von Baloxavir voranbringt, hat sich das Schweizer Pharmaunternehmen unter Severin Schwan das Gros der Vermarktungsrechte gesichert – wenn Baloxavir die Hürden der Zulassungsbehörden schafft. Roche hält die weltweiten Vermarktungsrechte, einzige Ausnahme bilden Japan und Taiwan. In diesen asiatischen Ländern besitzt Shionogi die Exklusivrechte, in den Vereinigten Staaten hat man sich wohl auf einen Kompromiss geeinigt. Roche und Shionogi teilen sich dort die Rechte an Baloxavir.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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