Krebsforschung

Neue Perspektive für PLK1-Hemmer?

Remagen - 09.08.2018, 09:00 Uhr

Wissenschaftler konnten an Mäusen zeigen, dass die Kinase PLK1 eine vielversprechende Zielstruktur für neue Krebsmedikamente ist. (Foto: lily/adobe.stock.com)

Wissenschaftler konnten an Mäusen zeigen, dass die Kinase PLK1 eine vielversprechende Zielstruktur für neue Krebsmedikamente ist. (Foto: lily/adobe.stock.com)


Liegt es an der Höhe der Spiegel?

Ganz überraschend war das Ergebnis für die Forscher nicht. Sie verweisen in der Studienpublikation auf andere Untersuchungen, nach denen eine hohe PLK1-Expression bei bestimmten Formen von Brustkrebs sogar mit einer besseren Prognose verbunden war. „Es gibt bislang kaum Informationen darüber, wie hohe PLK1-Spiegel zur Transformation der Zellen und Krebsentstehung beitragen könnten", merkt Sotillo dazu an.

Durchaus brauchbar, aber mit anderem Wirkmechanismus

„Aus unseren Ergebnissen könnte man nun schließen, dass PLK1 nicht als Onkogen einzustufen ist, sondern im Gegenteil eher tumorsuppressive Eigenschaften hat", meint Sotillo. Trotzdem sprechen die Ergebnisse ihrer Auffassung nach nicht unbedingt gegen den Einsatz von PLK1-Inhibitoren in der Krebstherapie, wie die Autoren in der Diskussion ihrer Ergebnisse in Nature Communications darlegen.

Viele wesentliche Bestandteile der Zell-Proliferation eigneten sich für Behandlungsansätze, auch wenn sie selbst nicht onkogen seien, weil die Tumorzellen extrem abhängig von solchen Strukturen seien. „Daher könnten sich PLK1-Inhibitoren durchaus als brauchbares Krebsmedikament herausstellen, nur eben unter anderen Voraussetzungen als bisher gedacht“, erklärt die Tumorbiologin.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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