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7. August 2018
Wenn nicht jetzt, wann dann: Abschaffung der Importquote! Apothekerin Gabriele Röscheisen-Pfeifer hat Ende Juli eine Petition eingebracht, die die ersatzlose Streichung der Quote vorsieht. Mein liebes Tagebuch, endlich tut sich hier was – und der Zeitpunkt dafür könnte besser nicht sein. Die Apothekerin begründet ihre Petition mit der Arzneimittelsicherheit. Sehr gut! Wie sie in der Begründung aufführt, weise die verlängerte Lieferkette ein enormes Potenzial an Sicherheitslücken im Ausland auf. Die Apotheker in Deutschland könnten Fälschungen, Fehler bei der Lagerung und Transport nicht mehr erkennen. So ist es! Hinzufügen ließe sich: Den großen Gefahren für die Arzneimittelsicherheit stehen zudem nur marginale Einsparungen gegenüber und unnötige Bürokratie. Und nicht zu vergessen: Letztlich war es die Politik, die mit Einführung der verpflichtenden Importquote dafür sorgte, dass das Export-Import-Geschäft mit Arzneimitteln angekurbelt wurde. Ob man heute noch einmal so entscheiden würde? Kaum. Allein vor dem Hintergrund ökologischer und arzneimittelsicherheitstechnischer Prämissen. Muss man portugiesische oder griechische Arzneimittel nach Deutschland bringen? Nein! Da verbietet die EU Plastikstrohhalme und reduziert die Staubsaugerleistung und Deutschland schreibt noch Importquoten bei Arzneimitteln vor mit sinnloser Vergeudung von Transportenergie! In welcher Welt leben wir eigentlich? Mein liebes Tagebuch, das Fazit kann nur sein: Arzneimittel-Importe passen überhaupt nicht mehr in unsere Zeit. Da werden anderen Ländern die Arzneimittel weggekauft, unter fragwürdigen ökologischen Bedingungen quer durch Europa gekarrt, bei uns umgepackt, teils neu beschriftet, was nicht selten zur Verwirrung von Patienten führt. Und alles nur, um ein paar Cent zu sparen, was in keinem Verhältnis zu den Gefahren für die Arzneimittelsicherheit steht. Mein liebes Tagebuch, die Petition benötigt noch einige Unterschriften, also, am besten gleich hier unterzeichnen.
In einem Kommentar geht DAZ.online-Chefredakteur Benjamin Rohrer noch einen Schritt weiter. Er verbindet die Importproblematik mit dem Vorschlag, die Politik sollte festlegen, dass Unternehmen nur noch an Rabattvertragsausschreibungen teilnehmen dürfen, wenn sie einen gewissen Prozentsatz des jeweiligen Präparates in Europa produzieren und das auch dem Kunden auf der Packung zeigen („Made in Europe“). Damit könnten Fehlanreize, alles immer noch billiger in Indien und China herstellen zu lassen, vermindert werden. Auch darüber sollte man nachdenken.
2 Kommentare
DAZ Abo via App
von Kritiker am 13.08.2018 um 20:36 Uhr
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Importquote abschaffen
von K. Stülcken am 12.08.2018 um 11:18 Uhr
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