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Gefahr durch Vorhofflimmern
Trendumkehr: Zahl der Herzkrankheiten nimmt wieder zu
Pro Jahr 300.000 Menschen mit Vorhofflimmern im Krankenhaus
Viele hätten zwar ein hohes Gesundheitsbewusstsein und es werde weniger geraucht, so Hoffmann. Dennoch machten immer mehr Menschen Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel und Bluthochdruck zu schaffen. „Diese Risikofaktoren nehmen zu.“ Schon jetzt kämen rund 300.000 Menschen pro Jahr wegen Vorhofflimmern ins Krankenhaus; es sei in Kliniken die vierthäufigste Hauptdiagnose. Das plötzliche Herzrasen sei zunächst nicht lebensbedrohlich. Häufig seien die Patienten jedoch in der Lebensqualität beeinträchtigt. Vor allem aber steige das Schlaganfallrisiko. Etwa ein Drittel aller Schlaganfälle könnte auf Vorhofflimmern zurückgehen.
Vielfach bleibe die Erkrankung unerkannt, sagte Hoffmann. „Viele Betroffene wissen gar nichts davon.“ Die Rhythmusstörung tritt nur gelegentlich auf und gerade beim Arztbesuch schlägt das Herz womöglich normal. Hier schaffen Smartphone-Apps und Cardio-Uhren neue Möglichkeiten. Manche Patienten kämen schon mit selbst erstellten Messreihen. „Das ist ein großer Trend. Es bringt zum Beispiel für Patienten etwas, die Beschwerden haben, bei denen die Rhythmusstörung aber noch nicht genau diagnostiziert ist. Oder nach einem Schlaganfall, für den Vorhofflimmern als Ursache in Frage kommt.“ Für weniger technikaffine Patienten gebe es implantierbare EKG-Rekorder.
Therapie des Vorhofflimmerns ist nicht einfach
Die Behandlung ist Hoffmann zufolge bis heute nicht einfach. Medikamente zur Blutverdünnung mindern vor allem das Schlaganfallrisiko und können damit das Leben verlängern. Darüber hinaus können mit einem über die Leistenvenen eingeführten Katheter bei einem Eingriff (Ablation) die falschen Impulse im Herz unterbunden werden. Eine Studie mit mehr als 2200 Patienten brachte aber laut Hoffmann ein teilweise ernüchterndes Ergebnis: Der Eingriff mindere zwar die Beschwerden, erhöhe aber nicht die Lebenserwartung.
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Vorhofflimmern – Auch ein Fall für die Apotheke!
Eine simple Therapie ist bei manchen Patienten der Verzicht auf Alkohol. Unter dem Schlagwort Holiday-Heart-Syndrom war die einschlägige Wirkung vor allem von Rotwein aufs Herz bereits bekannt. Eine Studie auf dem Oktoberfest ergab im vergangenen Jahr, dass schon junge Besucher nach erheblichem Biergenuss Rhythmusstörungen hatten. „Alkoholkonsum kann eine Rolle spielen“, sagte Hoffmann. „Patienten berichten, dass sie vier bis fünf Stunden nach dem Konsum wach werden und das Herz schnell und unregelmäßig schlägt.“
Vorhofflimmern: Ein Fall für die Apotheke
Auch die Apotheker sind nicht ganz unbeteiligt in Sachen Prävention des Vorhofflimmerns. Im Raum Aachen beispielsweise haben 2017 Wissenschaftler und Ärzte der Uniklinik RWTH Aachen gemeinsam mit dem Apothekerverband Aachen die Initiative „Aachen gegen den Schlaganfall“ gegründet. Insgesamt wurden dort im Rahmen einer Studie insgesamt 7.600 Personen mit dem EKG-Stab auf Vorhofflimmern getestet. Ein ähnliches Projekt gab es im Rhein-Neckar-Kreis.
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