- DAZ.online
- News
- Politik
- Lunapharm-Taskforce ...
Inkompetent, Unterbesetzt, Unorganisiert
Lunapharm-Taskforce attestiert Ministerium und Arzneimittelbehörde Versagen
Entzug der Betriebserlaubnis stand nie im Raum
Die Taskforce hält fest, dass die Behörden selbst im Februar 2017 zu der Einschätzung gekommen seien, dass Lunapharm gefälschte Arzneimittel in den Verkehr bringt. Und weiter: Daraus ergab sich die Notwendigkeit, zu diesem Zeitpunkt erforderliche Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren für Patienten einzuleiten. Die Taskforce konnte nicht schlüssig klären, warum dies nicht geschah.“ Bis zur Ausstrahlung des ARD-Kontraste-Beitrages im Juli dieses Jahres passierte im Frühjahr 2018 dann nicht mehr viel. Ein kompletter Lizenzentzug stand vor August 2018 nie im Raum.
Mit Blick auf diese Geschehnisse kommt die Taskforce zu einer ersten wichtigen Empfehlung, einer Änderung im Arzneimittelgesetz. Denn die Experten stören sich daran, dass ein juristischer Widerspruch gegen einen Lizenzentzug dazu führt, dass der Betrieb dennoch weiterlaufen kann. Wörtlich heißt es: „Die Tatsache, dass in einer solchen speziellen Konstellation ein Widerspruch oder die Anfechtungsklage gegen den Sofortvollzug von behördlichen Anordnungen nach gegenwärtiger Rechtslage eine aufschiebende Wirkung haben, stellt im Hinblick auf die Arzneimittelrisikoabwehr einen gravierenden Mangel im Arzneimittelgesetz dar“.
Taskforce: Ministerium und Behörde unterbesetzt und schlecht organisiert
An einer anderen Stelle werfen die Experten den Brandenburger Beamten nicht nur eine schlechte Organisation vor, sondern auch Inkompetenz. Man komme zu der Schlussfolgerung, „dass es bei den zuständigen Verantwortlichen nicht nur an einem Mangel an Detailkenntnissen, Erfahrungen in der Einschätzung und zum Umgang mit Risiken sowie der hinreichend frühen und genauen Information der Vorgesetzten fehlte, sondern insbesondere an der Verinnerlichung des obersten Gebot der Risikoabwehr und damit des Patientenschutzes.“ Denn mit dem Rechtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft hätte klar sein müssen, dass es „viele weitere Anhaltspunkte“ für ein illegales Handeln gegeben hatte.
Ein weiterer Vorwurf der Experten: Die Brandenburger Aufsichtsbehörde war chronisch unterbesetzt. Seit 2009 sei eine ganze Stelle unbesetzt gewesen. Und: „Seit September 2015 war eine zielführende Aufsichtsführung auf Grund des Mangels an fachlich ausreichend qualifizierten und in der Arzneimittelüberwachung erfahrenen Personals im zuständigen Referat nicht gegeben.“ Ausgangspunkt dafür seien die Einsparvorgaben für den Bereich Gesundheit von der Landesregierung aus dem Jahr 2016.
9 Kommentare
Unsachlich zum Patientennachteil
von Dr, Andreas van de Valk am 29.08.2018 um 17:44 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Sind die nicht immer alle unterbesetzt - außer bei Kleinkontrollen ?
von Ratatosk am 29.08.2018 um 10:03 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Sind die nicht immer alle unterbesetzt
von Heiko Barz am 29.08.2018 um 10:37 Uhr
wenns billig ist , ist es auch für die GKV gut
von Ratatosk am 29.08.2018 um 9:33 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
wenns billig ist , ist es auch für die GKV gut
von Ratatosk am 29.08.2018 um 9:30 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Arzneimittel made in Germany???
von Birgit Möllenkamp am 28.08.2018 um 21:03 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Lunapharm
von Bernd Küsgens am 28.08.2018 um 18:32 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Lunapharm
von Birgit Möllenkamp am 28.08.2018 um 21:07 Uhr
Bescheinigung der Unfähigkeit
von Conny am 28.08.2018 um 16:32 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.