Pflanzen-Porträt

Ginseng – Wurzel für mehr Lebenskraft?

Stuttgart - 03.09.2018, 14:45 Uhr

Ginseng soll vitalitäts- und leistungssteigernd wirken. (c / Foto: kai / stock.adobe.com)

Ginseng soll vitalitäts- und leistungssteigernd wirken. (c / Foto: kai / stock.adobe.com)


Warum heißt Ginseng auch die „Menschenähnliche“?

Die eigenartige Gestalt der Ginsengwurzel erregt leicht die Fantasie. So ist das rübenartige Gebilde meist ab der Mitte zwei- oder mehrfach zerteilt und erinnert oft an einen Körper mit Gliedmaßen. Häufig trägt die Wurzel oben noch einen abgesetzten Achsenrest – ähnlich einem kleinen Kopf. Kein Wunder also, dass die Bezeichnung „Menschenwurzel“ geprägt wurde. Auf die Wurzelgestalt bezieht sich auch der Name „Ginseng“, denn er leitet sich aus dem chinesischen Wort für „menschenähnlich“ ab.

Heute eine Kulturpflanze

Im Vergleich zur Wurzel ist das oberirdische Erscheinungsbild von Panax ginseng weniger mystisch. Es handelt sich um eine 30 bis 80 Zentimeter hohe Staude, deren weißliche Blüten in Dolden stehen und sich zu leuchtend roten Früchten entwickeln. Die Pflanze gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae) und ist damit ein Verwandter unseres Efeus. Ginseng wird heute auf Plantagen kultiviert, vor allem in China, Korea, Japan und Russland, aber auch schon in Deutschland. Die Wurzeln sind beim Kulturginseng bereits nach fünf bis sieben Jahren erntereif.

Aktivierend und leistungssteigernd

Die moderne Wissenschaft hat den Mythos des Ginsengs als Wunder- und Allheilmittel zwar entzaubert, dennoch konnte eine Vielzahl positiver Wirkungen für die Droge Ginseng radix bestätigt werden. Im Vordergrund stehen dabei aktivierende, leistungssteigernde und immunstimulierende Effekte. So förderte Ginsengwurzel oder -extrakt in experimentellen Untersuchungen die Zellteilung und die Proteinbiosynthese. Es zeigten sich unter anderem krebswachstumshemmende Eigenschaften sowie stimulierende Effekte auf B-Lymphozyten und T-Helferzellen. In der Hirnrinde kam es zu erhöhten Neurotransmitterspiegeln. Darüber hinaus ergaben sich Hinweise auf mögliche blutfett- und blutzuckerspiegelsenkende Eigenschaften.



Ulrike Weber-Fina, Diplom-Biologin, Autorin PTAheute.de
redaktion@daz.online


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