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17. Oktober 2018
Ja, ja, das „liebe“ 2hm-Honorargutachten lässt sich einfach nicht totschweigen, immer wieder schwappt es hoch. Auch bei Bundesgesundheitsminister Spahn: „Das liegt nun einmal auf dem Tisch.“ Und da liegt es nicht nur, sondern es soll auch darüber geredet werden. Fragt sich, nur wo. Anfangs wollten es die Grünen im Gesundheitsausschuss besprochen wissen, was der Union nicht gefiel. Sie schob es dem Wirtschaftsausschuss zu. Nun mischen sich erneut die Grünen ein und versuchen, das Gutachten doch wieder im Gesundheitsausschuss zu behandeln – weil Spahn es noch nicht begraben hat. Anfang November soll dann entschieden werden, wo das Gutachten landen wird. Mein liebes Tagebuch, wir werden sehen, wie’s weitergeht. Und dann? Die ABDA versucht mittlerweile auf die Schnelle mit einem Datenpanel, das zurzeit läuft, glaubwürdige Zahlen zur wirtschaftlichen Situation der Apotheker auf die Beine zu stellen. Hätte man schon längst machen sollen! Und hätte man vor einem Jahr ein Gegengutachten in Auftrag gegeben und sich nicht den Mund verboten, hätte man schon Fakten und handfeste Argumente dagegen. Hätte, hätte….
Die Grünen wollen eine Frauenquote in den Führungspositionen der Krankenkassen und ihrer Verbände, aber auch in den „Spitzenverbänden der Selbstverwaltungskörperschaften auf Bundesebene“ – per Gesetz. Der Frauenanteil soll, wenn es nach den Grünen geht, dem Frauenanteil der Mitglieder entsprechen. Ups, mein liebes Tagebuch, das würde bedeuten, dass die Frauenquote an der Spitze von Apothekerkammern, Apothekerverbänden und ABDA bei mindestens 80 Prozent liegen müsste – derzeit liegt sie bei den Kammerpräsidentinnen z. B. bei etwa 17 Prozent. Schaut man sich die Kammervorstände insgesamt an, liegt die Quote derzeit bei knapp 46 Prozent, besser als in den deutschen DAX-Unternehmen (12 Prozent). Im Prinzip ist es ja richtig gedacht, wenn in einem Frauenberuf die Frauen auch an der Spitze der Organisationen in entsprechender Zahl vertreten sind. 80 Prozent wäre allerdings selbst bei Apothekerorganisationen eine Herausforderung. Aber woher nehmen wir die Kolleginnen, die sich für die Kammerarbeit aufopfern wollen? Wie könnten wir unsere Apothekerinnen motivieren, in das berufspolitische Geschäft einzusteigen? Das Problem der Quote: Es sollten nicht irgendwelche Kolleginnen an der Spitze stehen, die so gar keine Lust auf dieses Geschäft haben, sondern diejenigen, die sich mit Herzblut, frischen Ideen und Durchsetzungskraft fürs Ehrenamt einsetzen. Andererseits, so voll und ganz lassen sich diese Wünsche ja auch nicht auf alle heutigen männlichen Vorstände übertragen.
6 Kommentare
Unfairer Wettbewerb ??
von Heiko Barz am 22.10.2018 um 12:18 Uhr
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Spahn und Konsorten
von Conny am 21.10.2018 um 14:51 Uhr
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AW: Spahn und Konsorten
von Karl Friedrich Müller am 21.10.2018 um 16:02 Uhr
Frauen in die Kammerparlamente Ergebnisse
von Thesing-Bleck am 21.10.2018 um 10:02 Uhr
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2hm Gutachten für Hausärzte
von Ulrich Ströh am 21.10.2018 um 8:39 Uhr
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Inländerdiskriminierung
von Anita Peter am 21.10.2018 um 8:22 Uhr
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