AMK warnt vor ausgetretenem Pulver

Revlimid-Kapseln sicher entnehmen – so geht’s

Stuttgart - 23.10.2018, 16:30 Uhr

Revlimid unterliegt gewissen Auflagen ebenso wie Thalidomid. (s / Foto: Celgene)

Revlimid unterliegt gewissen Auflagen ebenso wie Thalidomid. (s / Foto: Celgene)


Hinweise zum Umgang mit ausgetretenem Pulver

Um eine mögliche Exposition zu vermeiden, beachten sowohl Angehörige der Heilberufe als auch Familienmitglieder  der Patienten bitte folgende Vorsichtsmaßnahmen  beim Umgang mit dem Arzneimittel:

  • Tragen Sie bei direktem Kontakt mit dem Arzneimittel Einmalhandschuhe und vermeiden Sie beim Ausziehen der Handschuhe Kontakt mit der Haut.
  • Entsorgen Sie die Handschuhe in einer verschließbaren Plastiktüte im Hausmüll.
  • Waschen Sie anschließend Ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife.
  • Ist ein Umkarton, Blister oder eine Kapsel sichtbar beschädigt oder undicht, verpacken Sie das Arzneimittel bitte unverzüglich in eine verschließbare Plastiktüte und bringen Sie das Arzneimittel in der verschlossenen Plastiktüte umgehend zur sicheren Entsorgung in die Apotheke zurück.

Sollte Pulver austreten, vermeiden Sie eine Exposition:

  • Vermeiden Sie das Einatmen des Pulvers.
  • Tragen Sie während des Aufwischens des Pulvers Einmalhandschuhe.
  • Reinigen Sie anschließend die Fläche gründlich mit Wasser und Seife.
  • Entsorgen Sie alle kontaminierten Materialen {einschließlich Wischtuch und Einmalhandschuhe) in einer verschließbaren Plastiktüte.
  • Waschen Sie anschließend Ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife.

Weiter rät der Hersteller, dass im Falle einer Exposition die Hautstelle gründlich mit Seife unter fließendem Wasser abgewaschen werden soll. Sollten die Augen mit dem Pulver in Kontakt gekommen sein, wird geraten, die Augen sofort mit reichlich Wasser für mindestens 15 Minuten auszuspülen. Kontaktlinsen sollten entfernt und entsorgt werden. Falls es zu Irritationen kommt, rät Celgen zum Augenarztbesuch. 

Qualitätsmängel melden

Zudem sollen Patienten, Angehörige und Heilberufe über das Risiko und die entsprechenden Maßnahmen zu informieren, so die Bitte der AMK. Um das Expositionsrisiko für Personen im Umfeld des Patienten sowie für Angehörige der Heilberufe zu minimieren, sollte das Arzneimittel, unter Einhaltung der nötigen Vorsichtsmaßnahmen, auf beschädigte Kapseln hin geprüft werden, heißt es in der Mitteilung. Werden Qualitätsmängel festgestellt, sollen diese an die AMK gemeldet werden, ebenso wie unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die im Zusammenhang mit der Anwendung von Revlimid® stehen oder aufgrund einer Kontamination Dritter vermutet werden. Die AMK weist in diesem Zusammenhang auch auf ihre Hinweise zur Einsendung von Reklamationsmustern hin. Alternativ sei es auch möglich, Fotos einzusenden und das Muster in der Apotheke sicher aufzubewahren, heißt es.

Auch Hersteller Celgene nimmt Produktreklamationen unter E-mail-Adresse qualitycomplaints-qermany@celgene.com entgegen. Der Kundenservice erkläre dann alles Weitere zu Verpackung, Abholung sowie Ersatz des Reklamationsmusters, heißt es. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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