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Apothekerkammer Schleswig-Holstein
Versorgungsrichtlinie als neue Perspektive für Apotheker?
Der schleswig-holsteinische Kammerpräsident Dr. Kai Christiansen fordert von der Politik eine Perspektive und für die Arbeit der Apotheken eine „große Klammer, die alles zusammenhält“. Dafür bringt der schleswig-holsteinische Verbandsvorsitzende Dr. Peter Froese eine einheitliche Versorgungsrichtlinie ins Gespräch.
Im Mittelpunkt der Kammerversammlung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein am 28. November in Kiel stand der Besuch des ABDA-Präsidenten Friedemann Schmidt. Doch zuvor äußerte sich Dr. Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, zur berufspolitischen Situation. Dabei hob er die Gleichpreisigkeit als wesentliches Ziel hervor. Zudem kritisierte er die ABDA, sie habe sich zwei Jahre lang hinter der Beschlusslage zum Rx-Versandverbot zurückgezogen. Allerdings äußerte sich Schmidt zwei Stunden später zu den Alternativen, die die ABDA zuletzt durchdacht und mit dem Gesundheitsministerium besprochen habe.
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Christiansen warf die Frage auf, wie die deutsche Vor-Ort-Apotheke in die jetzige Lage gekommen sei. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir an irgendeiner Stelle eine falsche Abbiegung genommen haben und in einer Sackgasse gelandet sind“, erklärte Christiansen. Diese Abbiegung habe mit einem roten Preisetikett begonnen, das irgendein Apotheker auf eine Packung geklebt hat.
Große Schritte gefragt
Jetzt stünden die Apotheken vor vielen Fragen zu Schließungen, zur Digitalisierung, zur Honorierung, zum Fachkräftemangel und zur Notdienstversorgung. Jetzt würden die Debatten geführt, die schon in den vorigen zwei Jahren nötig gewesen wären. Daraus folgerte Christiansen: „Jetzt geht es nicht darum, einen kleinen Schritt zu gehen, sondern wir müssen uns trauen, jetzt große Schritte zu gehen.“ Dafür müsse die Politik den Apothekern Vertrauen entgegenbringen, vor allem mit Taten. Die Politik müsse sich entscheiden: „Steht sie hinter uns oder steht sie hinter dem Großkapital?“ fragte Christiansen und ergänzte: „Die Politik muss uns eine Perspektive bieten.“ Zur Bekräftigung berichtete er, dass kürzlich ein Existenzgründerseminar für Apotheker aus Mangel an Interesse abgesagt werden musste.
Eigene Vorschläge der Apotheker nötig
Von der ABDA wünscht sich Christiansen, dass sie beim Gesundheitsminister mit eigenen Vorschlägen auftritt. Die bisher diskutierten Vorschläge seien überwiegend aus dem Ministerium gekommen. Doch die Apotheker hätten ein Recht auf eine bessere Honorierung, nicht nur für neue Leistungen, sondern für die jetzige Leistung. Christiansen forderte eine „große Klammer, die alles zusammenhält“. Dazu sollte über die Formen der Versorgung einschließlich der digitalen Versorgung gesprochen werden.
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von Reinhard Rodiger am 30.11.2018 um 21:12 Uhr
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