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Nature-Publikation
Studie: Schizophrenie durch Vitamin-D-Mangel der Mutter?
Assoziation versus Kausalität
Der Vitamin-D-Status von Neugeborenen hängt alleinig von der Versorgung durch die Mutter ab. Deshalb liegt die Schlussfolgerung nahe, dass der Vitamin-D-Mangel in der Schwangerschaft an der Entwicklung der Psychose schuld sein könnte.
Das Studienergebnis zeigt, wie es bei
retrospektiven Datenbankanalysen zu erwarten ist, zwar eine Assoziation, jedoch
keine direkte Kausalität. So könnten theoretisch auch andere Faktoren für das
erhöhte Schizophrenie-Risiko verantwortlich sein, die stärker ins Gewicht
fallen. Beispielsweise in der Arbeit von McGrath und Kollegen lag bei mehr als
doppelt so vielen Schizophreniepatienten eine positive Familienanamnese vor. Auch
der Nutzen einer Supplementation ist durch diese Arbeit nicht direkt belegt,
dieser müsste in einer kontrollierten Interventionsstudie gezeigt werden, was sehr
zeitaufwändig ist.
Vitamin-D-Versorgung in der Schwangerschaft wichtig
Eine gute Vitamin-D-Versorgung in der Schwangerschaft ist aber auch aus anderen Gründen essentiell für die Kindesentwicklung – darüber sind sich Experten einig. Auch wenn keine leitliniengestützte Supplementationsempfehlung besteht, ist Vitamin D in zahlreichen Kombinationspräparaten für Schwangere enthalten.
Auch unabhängig von einer Schwangerschaft empfiehlt die DGE für Erwachsene eine Zufuhr von 800 I.E. pro Tag und weist darauf hin, dass diese bei mangelnder Lichtexposition nicht durch die normaler Ernährung erreicht werden kann. In der Apothekenberatung von Schwangeren liegt man mit der Vitamin-D-Supplementation nicht falsch. Hochdosierte Präparaten auf eigene Faust einzunehmen, davon sollte man den Kundinnen jedoch abraten.
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