Die heftigen Schneefälle in Südbayern halten nach wie vor
die gesamte Region in Atem. In fünf bayerischen Landkreisen gilt nach wie vor
der Katastrophenfall – und es soll weiter schneien in den meisten Gebieten.
Betroffen sind insbesondere das Berchtesgadener Land, das Allgäu, der Landkreis
Traunstein, Teile des Bayerischen Waldes sowie die unmittelbare Grenzregion zu
Österreich rund um die Stadt Garmisch-Partenkirchen. Zwar soll sich der Schneefall in der Region vorerst verringern, gegen
Ende der Woche könnten dann aber wieder größere Schneemengen dazukommen. Hinzu
kommt, dass bei steigenden Temperaturen gewaltige Wassermassen abfließen
müssen: Nach der Schneebelastung drohen dann Überschwemmungen.
Holzkirchen: Einkaufszentrum samt Apotheke musste evakuiert werden
Besonders hart traf es in den vergangenen Tagen die
Gemeinden Holzkirchen und Miesbach. Medienberichten zufolge sollen mehr als 1.000
Helfer und auch Bundeswehr-Soldaten dabei geholfen haben, Dächer freizuräumen
und Straßen zu räumen. Aus Sicherheitsgründen musste in Holzkirchen ein ganzes
Einkaufszentrum gesperrt werden, weil das Dach einsturzgefährdet war. Auch die
Apotheke im Einkaufszentrum musste am 11. Januar geräumt werden und konnte erst
am heutigen Dienstag zur Mittagszeit wieder öffnen.
Eine Sprecherin der
Apothekerkammer bestätigte gegenüber DAZ.online, dass die Apotheke evakuiert
werden musste und man der Inhaberin eine vorübergehende Dienstbefreiung erteilt
habe. Da es in Holzkirchen aber noch andere Apotheken gebe, sei die Versorgung zu jedem Zeitpunkt gewährleistet gewesen.
Miesbach: Apotheker hat Muskelkater
Und auch im benachbarten Miesbach war die Lage angespannt.
Ein Apotheker aus Miesbach bestätigte, dass die Versorgungssituation im Ort
teils „desolat“ gewesen sei. Der Grund dafür sei gewesen, dass viele der
kleinen Straßen im Ort nicht oder nicht rechtzeitig geräumt werden konnten. „Wir
haben richtig Muskelkater, da wir derzeit zwei bis drei Mal pro Tag raus
müssen, um Schnee zu schippen. Manchmal halfen keine Schaufeln mehr, der Schnee
war dann schon so schwer, dass wir die Schneefräse brauchten.“ Trotzdem seien
die Belieferungen durch die Großhändler immer erfolgt, es habe aber
Verspätungen gegeben, so der Apotheker. Nur eines habe sich spürbar geändert: „Wir
haben viel weniger Kunden, die älteren Menschen trauen sich derzeit einfach
nicht raus“, so der Pharmazeut. Er habe seine Botendienst-Tätigkeit daher
ausgeweitet.
1 Kommentar
Stärkt endlich den Einzelhandel und die Versorgung vor Ort !
von Dringlich am 16.01.2019 um 9:31 Uhr
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