AmTS-Studie im Pflegeheim

Medikationsanalyse: Sind Offizinapotheker so gut wie klinische Pharmazeuten?

Stuttgart - 28.02.2019, 09:00 Uhr

Gerade in der Geriatrie und im Pflegeheim können sich Medikationsanalysen durch Apotheken als nützlich erweisen. ( r / Foto: Ingo Bartussek / stock.adobe.com)

Gerade in der Geriatrie und im Pflegeheim können sich Medikationsanalysen durch Apotheken als nützlich erweisen. ( r / Foto: Ingo Bartussek / stock.adobe.com)


Hoher Arbeitsaufwand in der Offizinapotheke

Insgesamt haben sich die Ergebnisse zwischen den zwölf Apotheken stark unterschieden. Einen möglichen Grund dafür sehen die Autoren in den verschiedenen Arbeitsbelastungen zwischen den einzelnen Apotheken. Die Patienten wurden so in die Studie eingeschlossen, dass nicht alle Apotheken gleich viele Patienten zu betreuen hatten (drei bis 17 Medikationsanalysen). Manche Apotheken könnten die Medikationsanalysen deshalb unter Zeitdruck durchgeführt haben. Zwei von drei Apotheken, die die meisten Medikationsanalysen durchführten bestätigten auch, dass sie nicht noch mehr hätten durchführen können. Sieben Apotheken zogen sich sogar aus der Studie zurück, die Ursachen waren verschieden: Schließung, hoher Arbeitsaufwand oder Ende der Zusammenarbeit mit der Pflegeeinrichtung.

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Ein weiterer Grund für die großen Unterschiede in den Ergebnissen könnte außerdem die Kompetenz der einzelnen Apotheken sein: Nur eine Apotheke hatte angegeben, dass ihr das notwendige Wissen für Medikationsanalysen fehlt und tatsächlich zeigte diese Apotheke auch eine niedrige Übereinstimmung mit den klinischen Experten (16 Prozent). Gleichzeitig führte diese Apotheke auch die meisten Medikationsanalysen durch (18 Prozent von allen), sodass ihre Ergebnisse das Gesamtergebnis stark beeinflusst haben. Die Apotheke mit der höchsten Übereinstimmungsrate von 100 Prozent führte dagegen nur sechs Prozent der Medikationsanalysen durch.

Die Autoren meinen, dass sich die Ergebnisse insgesamt wahrscheinlich auch auf andere Offizinapotheker in Deutschland übertragen lassen. Jedoch könnten sich die Studienteilnehmer hinsichtlich ihrer Motivation vom durschnittlichen Offizinapotheker unterscheiden. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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