Die Autoren folgern aus der Studie, dass das Wissen der
Offizinapotheker über die Heimbewohner und ihre Beziehung zu den
verschreibenden Ärzten für eine erfolgreiche Medikationsanalyse entscheidend
ist. Insgesamt sei die Rate an DRPs (drug-related problems) und entsprechenden Interventionen in der
vorliegenden Studie geringer als in anderen Studien gewesen, was dem engen
Spektrum an nachweisbaren DRP-Kategorien mittels einer einfachen Medikationsanalyse
geschuldet sei.
Dass die Umsetzung der pharmazeutischen
Interventionen nur selten erfolgreich war, sei den Autoren zufolge einerseits
überraschend gewesen - stützte sich die Studie doch auf bereits bestehende
Beziehungen zwischen Arzt und Apotheker. Zudem hatten die Offizinapotheker in
der Mehrheit ihr Verhältnis zum Arzt zuvor als positiv beschrieben (64 Prozent, 36
Prozent negativ). Auf der anderen Seite habe sich gezeigt, dass in den
Apotheken innerhalb einer einfachen Medikationsanalyse oft wichtige Daten
fehlen – wie weitere Patientendaten oder Laborwerte. So sei es schwierig, die
klinische Relevanz der DRPs richtig zu beurteilen, was sich nicht positiv auf
das interprofessionelle Verhältnis auswirken könnte.
Die Autoren vermuten, dass
die Ärzte es als ärgerlich empfunden haben könnten, Empfehlungen für
alternative Arzneimittel zu erhalten, die aber nicht zur Indikation des
Patienten passten; oder Empfehlungen zu einem Therapie-Monitoring zu erhalten, das
der Arzt bereits durchgeführt hat. Nur eine der Apotheken in der Studie habe
mehr als die Hälfte ihrer Interventionen auch umsetzen können. Diese Apotheke
habe gleichzeitig eine große Übereinstimmung mit der Bewertung durch die
klinischen Experten gezeigt (78 Prozent). Außerdem kamen die Experten bei
dieser Apotheke auch am seltensten zu dem Ergebnis, dass die dokumentierten
DRPs von geringer klinischer Relevanz seien.
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