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Apotheken in Österreich 2018
Tolle Versorgung, knappe Kassen
Nachtdienste zurückfahren
Ein weiterer Dorn im Auge ist den Kollegen in Österreich die überbordende Belastung durch den Notdienst. Jede Nacht sowie an Wochenenden und Feiertagen leisten rund 250 Apotheken Bereitschaftsdienst. Wie ihre deutschen Kollegen wechseln sie sich dabei ab. Jede Apotheke kommt mehrmals im Monat dran. In kleineren Gemeinden müssen die Apotheken vor Ort mitunter jede Nacht erreichbar sein.
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„Dieser Bereitschaftsdienst kostet 33 Mio. Euro jährlich und wird von den Apotheken nahezu zur Gänze selbst finanziert“, erläutert Rehak. Er fordert nun mehr unternehmerische Freiheit bei der Entscheidung über die Nachdienst-Dichte. Ein Grund für seinen Unmut hat sich auch in anderen Ländern als Unsitte eingebürgert: „Leider wird der wichtige Apotheken-Notdienst in der Nacht häufig zum Late-Night-Shopping missbraucht”, führt der Verbandspräsident aus und berichtet aus eigener Erfahrung von „Taschentüchern durch die Nachtdienst-Klappe“, für ihn ein klarer Missbrauch der Dienstleistung. Außerdem zieht er den Vergleich zum Nachbarland Schweiz. In Zürich habe nach 22 Uhr eine Apotheke Bereitschaft für die gesamte Stadt, in Wien seien es 40. Rehak meint: „Das steht in keinem Verhältnis und ist für uns nicht mehr finanzierbar." Um zu sparen, schlägt er eine Reduzierung der Wiener Nachtapotheken im Bereitschaftsdienst nach 22 Uhr von 40 auf 15 vor.
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