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Am gestrigen Montag öffnete die zweitägige internationale Cannabiskonferenz ICBC ihre Tore für hunderte Fachbesucher aus aller Herren Länder. Am ersten Kongresstag stand unter anderem die Versorgungssituation in Deutschlands Apotheken im Fokus. Wie wird sich der Medizinalhanf-Markt entwickeln und was hat der Patient davon?
Quo vadis Cannabis? Während der deutsche Anbau immer noch nicht begonnen hat, läuft der Konkurrenzkampf im Importgeschäft auf Hochtouren. Der Hoffnung aufs schnelle Geld stehen komplexe Regularien gegenüber. Importunternehmen treten in den Markt, verschwinden wieder oder werden aufgekauft.
Diese milliardenschwere
Dynamik beflügelt zwar Investoren, Rechts- und Finanzberater. Für Apotheken
bedeutet sie jedoch häufig, dass sich vollmundige Lieferversprechen kurzfristig
in Luft auflösen können. Der Leidtragende ist der Patient.
Zwischen Euphorie und Engpässen
Lieferengpässe sind immer noch ein großes Problem, betonte Adam Szajcz, Projekt- und Marketing Manager der Apotheke Lux 99 aus Hürth, am gestrigen Montag auf einem Expertenpanel zur aktuellen Importsituation auf der internationalen Cannabis-Businesskonferenz ICBC in Berlin. Das Diskussionsforum, an dem auch der Geschäftsführer des Importeurs Cannamedical, David Henn, sowie Tjalling Ekerlens, CEO des niederländischen Cannabisproduzenten Bedrocan, teilnahmen, wurde moderiert von Georg Wurth, Geschäftsführer des deutschen Hanfverbandes (DHV).
Cannabis auf Rezept
Medizinalcannabis
Wenn die Apotheke keine Vorratshaltung betreibe, kann es häufiger passieren, dass man die Patienten wieder wegschicken müsse, um sich ein neues Rezept über eine andere, lieferfähige Blütensorte zu holen, so Szajcz weiter. Dies gefährde die Kontinuität der Therapie. Zudem seien viele Mediziner mit der Sortenvielfalt überfordert. Patienten wüssten häufig viel besser über Medizinalhanf Bescheid, als ihre Ärzte.
Wo bleiben die kanadischen Blüten?
Laut dem BfArM wurden 2018 aus Kanada und den Niederlanden 3.130 kg Cannabisblüten importiert. Aktuell sind fast ausschließlich Blüten aus Holland verfügbar. Importware aus Kanada dagegen ist, seitdem Cannabis dort legalisiert wurde, schwer zu bekommen.
David Henn, der sein Unternehmen als die größte und unabhängige deutsche Importfirma bezeichnet, verspricht Abhilfe. In vier bis fünf Wochen sei eine größere Lieferung aus Kanada zu erwarten, so der Kölner Unternehmer. Möglicherweise meint Henn damit die Liefervereinbarung mit dem kanadischen Produzenten Wayland von neun Tonnen über drei Jahre, dessen erste Ladung bereits für Ende Dezember 2018 angekündigt worden war. Es bleibt also spannend.
Auch Ekerlens hat Wachstumspläne. Sein Unternehmen wolle die Kapazitäten von fünf auf neun Tonnen pro Jahr erhöhen. Auch was die behördliche Begrenzung der Ausfuhrmengen betrifft, hat der Bedrocan-Gründer Hoffnungen: „Der Gesinnung wandelt sich.“
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