Rote-Hand-Brief zu Benlysta

Belimumab: erhöhtes Risiko für Depressionen und Suizidverhalten

Stuttgart - 04.04.2019, 10:15 Uhr

Patienten mit systemischen Lupus Erythematodes unter Belimumab (Benlysta) zeigen ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Suizidgedanken und Suizidverhalten. (r / Foto: GSK)

Patienten mit systemischen Lupus Erythematodes unter Belimumab (Benlysta) zeigen ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Suizidgedanken und Suizidverhalten. (r / Foto: GSK)


So wirkt Belimumab bei systemischem Lupus Erythematodes

Ein Antikörper gegen BLyS

Belimumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper gegen das lösliche humane B-Lymphozyten-Stimulator-Protein (BLyS, auch BAFF oder TNFSF13B genannt). BLyS fungiert als Überlebensfaktor für B-Zellen. Dadurch dass Belimumab lösliches BLyS neutralisiert, bindet BLyS nicht mehr an seinen Rezeptor auf den B-Zellen, das Überleben der B-Zellen wird somit gehemmt, einschließlich von autoreaktiven B-Zellen. So wird die Ausdifferenzierung von B-Zellen zu Immunglobulin-bildenden Plasmazellen verringert. Patienten mit SLE (bei systemischem Lupus Erythematodes) oder anderen Autoimmunerkrankungen weisen erhöhte BLyS-Spiegel auf. Es besteht ein Zusammenhang zwischen den BLyS-Plasmaspiegeln und der Krankheitsaktivität des SLE.

Nur als Zusatztherapie bei aktivem, Autoantikörper-positivem SLE

Bereits seit Juli 2011 ist Benlysta® in der EU zugelassen. Das Patent läuft 2021 aus. Der humane monoklonale Antikörper hat nur eine einzige Indikation: als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit aktivem, Autoantikörper-positiven systemischen Lupus Erythematodes (SLE), die trotz Standardtherapie eine hohe Krankheitsaktivität aufweisen.

Benlysta: intravenös versus subkutan

GSK vermarktet Benlysta® zur Injektion in einem Fertigpen beziehungsweise einer Fertigspritze und als Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung.
Der Unterschied liegt in den Applikationsintervallen: Nach einer anfänglichen Aufdosierung von Benlysta® intravenös an den Tagen 0, 14 und 28 erhalten Patienten weitere Belimumab-Infusionen jeweils im Abstand von vier Wochen. Subkutane Injektionen mit dem Benlysta®-Fertigpen oder der Fertigspritze werden von Beginn der Therapie an wöchentlich verabreicht. Die Aufdosierung entfällt.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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