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DAZ.online-Wahlcheck zu den Bürgerschaftswahlen
Wen könnten Apotheker in Bremen wählen?
Was sagen die Linken zu...
…der sinkenden Apothekenzahl, der Apothekendichte und der Versorgungslage?
Die Sicherung der gesundheitlichen Versorgung sehen wir als wichtige gesundheitspolitische Aufgabe an. Deshalb sehen wir den Rückgang mit großer Sorge. In Bremen ist die Versorgung mit Apotheken je Einwohner mit 21 pro 100.000 Menschen schon heute schlechter als der Bundesdurchschnitt. Zwar zeichnet sich ab, dass sich die Apothekendichte in eher gut versorgten urbanen Regionen verringert. Allerdings fehlen verlässliche Zahlen, ob die Versorgung in strukturschwachen Stadtteilen gefährdet oder bereits unzureichend ist. Die Linke spricht sich deshalb dafür aus, die Apothekenzahl und den Versorgungsbedarf in der Bevölkerung im Land Bremen systematisch zu erheben, um bei Versorgungslücken zielgerichtete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
…dem Fachkräftemangel in Apotheken?
Der allgemeine Fachkräftemangel trifft auch die Apotheken. Wir setzen auf mehr Ausbildungsplätze, eine Stärkung der Berufsschulen und bessere Bedingungen für Azubis, etwa in Form eines vergünstigten ÖPNV-Tickets. Der Senat sollte in der kommenden Legislaturperiode zusammen mit der Kammer über eine Erweiterung der Kompetenzen von Apotheken wie beispielsweise Medikationsmanagement diskutieren, die anschließend auch zu einer finanziellen Aufwertung der Berufsfelder PTA und PKA führen sollte.
…der Rolle des Versandhandels?
Die Linke lehnt den Versandhandel mit rezeptpflichtigen (RX-) Arzneimittel ab. Wir setzen uns weiter für das Verbot des RX-Versandhandels ein. Die Versandapotheken wie DocMorris schwächen die Apotheken in Bremen und Bremerhaven und unterliegen nicht dem gleichen Regulierungsrahmen – beispielsweise zahlt DocMorris in Deutschland keine Unternehmenssteuern und muss auch nicht die gleichen Aufsichtskriterien erfüllen. Das darf unserer Meinung nach nicht so bleiben.
…dem geplanten Apotheken-Stärkungsgesetz, insbesondere den pharmazeutischen Dienstleistungen?
Die Linke befürwortet eine Kompetenzausweitung für Apotheken. So wären insbesondere beim Medikationsmanagement, weiterer Maßnahmen zur Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit, der Prävention und beim Erstzugang zum Gesundheitssystem weitere Aufgaben denkbar. Es ist auch richtig, für zusätzliche Aufgaben, die auch meist besondere Qualifikationen erfordern, gesonderte Honorierungen vorzusehen. Der Bundesgesundheitsminister hat dieses Angebot allerdings in geradezu erpresserischer Weise an die Zustimmung zur Abschaffung der Preisbindung in Deutschland und der weiteren Zulassung des RX-Versandhandels geknüpft. Dieses Vorgehen sehen wir als unseriös an. Nun haben mindestens zwei Ressorts der Bundesregierung Widerstand gegen die Pläne aus dem Gesundheitsministerium angekündigt und der Ausgang des Streits ist gegenwärtig offen. Die Position der Linken ist klar: Die Förderung der Versorgungsqualität und Versorgungssicherung hat für uns oberste Priorität. Das betrifft nicht nur die Stärkung des heilberuflichen Charakters des Offizinapotheker-Berufs, sondern auch arzneimittelpolitische Regelungen, wie die Abschaffung der Rabattverträge und die Streichung der Importförderklausel im Sozialgesetzbuch. Hingegen lehnt Die Linke eine Kompetenzerweiterung der Apotheker*innen bezüglich der Durchführung von Impfungen ab. Die medizinische Vor- und Nachversorgung muss für jede*n Patient*in flächendeckend gleich gewährleistet sein, was aus Sicht der Partei Die Linke an diesem Punkt nur durch Ärzt*innen gesichert werden kann.
2 Kommentare
Was sagt
von Conny am 24.05.2019 um 11:56 Uhr
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AW: Was sagt
von Benjamin Rohrer am 24.05.2019 um 12:22 Uhr
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