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7. August 2019
Freuen wir uns mal nicht zu früh! Die bescheidene Erhöhung unseres Apothekenhonorars, die sich aus einer Erhöhung der Notdienstpauschale und der BtM-Vergütung zusammensetzt, wird wohl so schnell nicht kommen. Die in einer Sammelverordnung zusammengefassten Honorarerhöhungen wurden bekanntlich aus der Apothekenreform ausgegliedert. 65 Mio. Euro mehr Honorar sollen es ingesamt sein, mit denen uns Spahn die nächsten Jahre bei Laune halten will. Das Bundeskabinett hat sie bereits beschlossen, jetzt steht noch der Beschluss des Bundesrats aus, er soll am 20. September erfolgen. Und dann? Dann werden die Änderungen verkündet – und treten nach einer Wartefrist von drei Monaten in Kraft. Mein liebes Tagebuch, das ist für Regelungen zum Apothekenhonorar so vorgesehen. Während andere Verordnungsänderungen in der Regel unmittelbar nach der Verkündung in Kraft treten, ist für Änderungen zum Apothekenhonorar eine Wartefrist von drei Monaten vorgesehen. Das bedeutet: Stimmt der Bundesrat unserer Honorarerhöhung zu, dürfen wir uns auf Weihnachten freuen – Ende Dezember könnte es mehr Kohle für Nachtdienst und BtM-Doku geben.
Das hätte wirklich was: „Lieferengpässe“ als Unwort des Jahres! Gunnar Müller, Apotheker und Fraktionsvorsitzender der BasisApotheker in der westfälisch-lippischen Kammerversammlung, hat den Vorschlag meines lieben Tagebuchs aufgegriffen, „Lieferengpässe“ zum Unwort des Jahres vorzuschlagen. Als Begründung formulierte er: Der Begriff „Lieferengpässe“ ist eine „verharmlosende und durch seine kategorische Stringenz die Ursachen nicht hinterfragende Beschreibung der Nichtlieferbarkeit eines Produktes“. Müller ordnet „Lieferengpässe“ als „euphemistisch, verschleiernd oder irreführend“ ein. Ja, kann man so formulieren. Er hat den Vorschlag bei der Initiative von vier Sprachwissenschaftlern und einem Journalisten eingereicht, die jährlich das Unwort des Jahres wählen. Drücken wir die Daumen, vielleicht schaffen es die „Lieferengpässe“ – gefühlt sind sie es mindestens genauso wert im öffentlichen Bewusstsein verankert zu werden wie die im Jahr 2017 gekürten „alternativen Fakten“.
7 Kommentare
Dr. Michels - ist das nicht der Kollege ....
von Gunnar Müller, Detmold am 11.08.2019 um 16:25 Uhr
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AW: Dr. Michels - ist das nicht der Kollege
von Georg Dribusch am 11.08.2019 um 19:38 Uhr
Zuviel unbezahlt
von Reinhard Rodiger am 11.08.2019 um 13:39 Uhr
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Zeit für eine APO ... nein nicht die ... für die Apotheken?
von Christian Timme am 11.08.2019 um 13:34 Uhr
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So kann man es auch sehen
von Karl Friedrich Müller am 11.08.2019 um 13:30 Uhr
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Dr.Michels
von Dr.Diefenbach am 11.08.2019 um 12:36 Uhr
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AW: Dr.Michels ... und wie geht es weiter?
von Ulrich Ströh am 11.08.2019 um 13:57 Uhr
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