Miracle Mineral Supplement

FDA warnt erneut vor MMS

Stuttgart - 15.08.2019, 15:00 Uhr

Trotz jahrelanger Warnungen durch Arzneimittelbehörden vor der Gefahr der ätzenden Chemikalie MMS mehren sich wieder die Zwischenfälle mit teils lebensbedrohlichen Folgen. Die FDA betont erneut, dass MMS in keiner Indikation zugelassen ist. (m / Foto: Screenshot FDA)

Trotz jahrelanger Warnungen durch Arzneimittelbehörden vor der Gefahr der ätzenden Chemikalie MMS mehren sich wieder die Zwischenfälle mit teils lebensbedrohlichen Folgen. Die FDA betont erneut, dass MMS in keiner Indikation zugelassen ist. (m / Foto: Screenshot FDA)


Meldungen mehren sich: MMS ist lebensbedrohlich

Jüngst häuften sich nach Angaben der FDA wieder Berichte über schwerwiegende und teils lebensbedrohliche Ereignisse bei MMS-Anwendern: starkes Erbrechen, schwerer Durchfall, lebensbedrohlich niedriger Blutdruck durch Dehydrierung und akutes Leberversagen. Die FDA sieht sich nun gezwungen, erneut vor MMS zu warnen, ihre „oberste Priorität“ sei es, die Bevölkerung vor Produkten zu schützen, die deren Gesundheit gefährden. Die FDA will klar kommunizieren, dass diese Produkte ernsthafte Schäden verursachen können.

BfArM und FDA warnen seit Jahren vor gefährlicher Scharlatanerie

Bereits seit 2010 warnt die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA vor den Gefahren von Miracle Mineral Supplement oder Master Mineral Solution, MMS, Chlordioxid-Protocol (CD), Water Purification Solution und ähnlichen Produkten. Auch in Deutschland ist MMS nicht unbekannt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stufte bereits 2015 zwei MMS-Produkte als zulassungspflichtige Arzneimittel ein. Darüber hinaus sah das BfArM die Produkte als bedenklich nach § 5 Arzneimittelgesetz an, weil die Behörde den begründeten Verdacht hatte, dass MMS bei bestimmungsgemäßem Gebrauch schädliche Wirkungen hat, die über ein vertretbares Maß hinausgehen. Zuvor hatte das BfArM schon im Mai 2014 vor Natriumchlorit-Produkten gewarnt.

Auch Apothekern war nach DAZ-Recherchen im Jahr 2016, trotz BfArM-Warnung, teilweise das toxische Potenzial von MMS und der missbräuchliche Einsatz der ätzenden Chemikalie nicht bewusst.

2017 standen sodann zwei Brüder vor dem Landgericht Hildesheim, die wegen MMS-Verkaufs angeklagt worden waren. Einer der beiden wurde freigesprochen, während sein Bruder wegen Arzneimitteldelikten und Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von mehr als drei Jahren verurteilt wurde.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Jede Medizin ist Gift!!!

von Alexander Stephan am 19.08.2019 um 13:58 Uhr

Ich wende die Chlordioxidlösung 0,3 % in eigener Verantwortung selbst an und bin froh das es diese Entdeckung gibt. Wer es missbräuchlich oder falsch herstellt und Anwendet kann selbstverständlich gesundheitliche Probleme bekommen. Was aber bei jedem Medikament so ist, wer würde schon Antibiotika über dosiert jeden Tag einnehmen? Jede Medizin ist Gift!!!

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Jede Medizin ist Gift!!!

von Alexander Stephan am 19.08.2019 um 13:58 Uhr

Ich wende die Chlordioxidlösung 0,3 % in eigener Verantwortung selbst an und bin froh das es diese Entdeckung gibt. Wer es missbräuchlich oder falsch herstellt und Anwendet kann selbstverständlich gesundheitliche Probleme bekommen. Was aber bei jedem Medikament so ist, wer würde schon Antibiotika über dosiert jeden Tag einnehmen? Jede Medizin ist Gift!!!

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