E-Rezepte in den Rechenzentren

Henkel: „Das E-Rezept macht uns keine Angst“

Stuttgart - 21.08.2019, 17:45 Uhr

Klaus Henkel, Geschäftsführer beim Apothekenrechenzentrum ARZ Service GmbH, erklärt im Interview, dass die Rechenzentren bestens vorbereitet sind auf das E-Rezept. (s / Foto: AVNR / Alois Müller)

Klaus Henkel, Geschäftsführer beim Apothekenrechenzentrum ARZ Service GmbH, erklärt im Interview, dass die Rechenzentren bestens vorbereitet sind auf das E-Rezept. (s / Foto: AVNR / Alois Müller)


Henkel: Große Strukturen sind gefragt, keine Insellösungen

Klaus Henkel ist seit Anfang 2019 neben Thomas Haubold Geschäftsführer der ARZ Service GmbH. Zuvor gehörte Henkel rund 14 Jahre der Geschäftsleitung bei AvP an. Der Kenner der Branche erklärt den Zusammenschluss der Rechenzentren so: „Bei der Digitalisierung muss es stets um eine Gesamtstrategie gehen. Die Ergebnisse müssen sich daher an großen Strukturen orientieren. Insellösungen bringen niemanden weiter.“ Im Hinblick auf die Einführung des E-Rezeptes ist es für Henkel daher ein logischer Schritt, dass neben dem Deutschen Apothekerverband (DAV), dem Verband der Warenwirtschaftssystemanbieter (ADAS), mit dem VDARZ nun auch ein Bundesverband der Apothekenrechenzentren besteht: „Diesem entscheidenden Wandel im Markt kann man nur mit einem größtmöglichen Maß an Zusammenarbeit begegnen.“

Im Juli 2018 verabschiedeten die drei Verbände einen „Letter of intent“ und begannen mit der Überführung des E-Rezept-Modellprojektes GERDA in die Telematikinfrastruktur der Gematik.

Wie bewertet er nun konkret die Zukunft der Rechenzentren? Analoge Rezeptdaten in digitale zu übersetzen und den Krankenkassen zu übermitteln wird mit der Einführung der E-Rezepte sicher kein zukunftsfähiges Geschäftsmodell mehr sein. Der ARZ-Chef steht diesem Systemwechsel aber überhaupt nicht kritisch gegenüber. Im Gegenteil, er freut sich drauf, dass mit dem E-Rezept ein frischer Wind in seine Branche kommt: „Damit gelingt es uns, über Arbeitsprozesse ganz anders zu denken. Wir können uns endlich auf unsere Dienstleistungen für die Apotheken konzentrieren.“ Als spannende Kompetenz der Rechenzentren sieht er im Zeitalter der immer teurer werdenden Arzneimitteltherapien den Apotheken „schnelles Geld“ entlang des Warenstroms bereitstellen zu können. „Weder Start‑ups noch Krankenkassen werden den Apotheken ein solches Dienstleistungspaket anbieten können oder wollen“, macht Henkel deutlich. Darüber hinaus sieht er Rechenzentren nach wie vor als Einrichtungen, die im Interesse der Apotheken Forderungen, Verbindlichkeiten und Lieferverpflichtungen gegenüber Kostenträgern managen können – das sogenannte „Clearing“. Damit zusammenhängend wird es auch mit dem E-Rezept noch nötig sein, die Apotheker in Retax-Fragen zu beraten.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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2 Kommentare

keine Angst vor dem e Rezept

von Karl Friedrich Müller am 22.08.2019 um 9:30 Uhr

gut.
Vor allem anderen sollte man schon ein wenig Angst haben.
Ist das e Rezept das Ablenkungsmanöver vor den Grausamkeiten Spahns?
Alle beschäftigen sich damit, als gäbe es nichts Wichtigeres.
Auch die ABDA hält uns das e Rezept vor die Nase wie einem störrischen Esel die Möhre am Stöcken, damit er vorwärts läuft.
Warum kümmert NIEMAND die einschneidenden Gesetzesänderungen? Einige (vorsichtig formuliert) Existenzen stehen auf dem Spiel. Niemand registriert es, niemand kriegt den A.... hoch!!!
Es bleibt kein Stein auf dem anderen. Vielleicht wird es Apotheken in großen Städten und große Apotheken nicht gleich erwischen.
Aber ein paar GEDANKEN sollte man sich schon machen!

Ich versteh das nicht!
Bühler ist auch schon wieder aus den Schlagzeilen verschwunden mit dem RxVV.
Ein kurzer Hype und dann vergessen.

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keine Angst vor dem e Rezept

von Karl Friedrich Müller am 22.08.2019 um 9:30 Uhr

gut.
Vor allem anderen sollte man schon ein wenig Angst haben.
Ist das e Rezept das Ablenkungsmanöver vor den Grausamkeiten Spahns?
Alle beschäftigen sich damit, als gäbe es nichts Wichtigeres.
Auch die ABDA hält uns das e Rezept vor die Nase wie einem störrischen Esel die Möhre am Stöcken, damit er vorwärts läuft.
Warum kümmert NIEMAND die einschneidenden Gesetzesänderungen? Einige (vorsichtig formuliert) Existenzen stehen auf dem Spiel. Niemand registriert es, niemand kriegt den A.... hoch!!!
Es bleibt kein Stein auf dem anderen. Vielleicht wird es Apotheken in großen Städten und große Apotheken nicht gleich erwischen.
Aber ein paar GEDANKEN sollte man sich schon machen!

Ich versteh das nicht!
Bühler ist auch schon wieder aus den Schlagzeilen verschwunden mit dem RxVV.
Ein kurzer Hype und dann vergessen.

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