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- 01.09.2019
- Mein liebes Tagebuch
Es war eine Woche, in der wir mit Dreiklängen zugedröhnt wurden. Und dazu noch mit ziemlich schrägen Tönen: Die ABDA mag nichts dazu sagen, ob sie sich das Rx-Versandverbot zugunsten unserer kleinen Honorarverbesserung hat abkaufen lassen. Statt dessen trötet sie einen Dreiklang raus, welche Ziele, bla bla, sie verfolgt, gibt aber keine konkreten Antworten. Auch aus dem Saarland tönt ein Dreiklang der besonderen Art: Der saarländische Staatssekretär Kolling, früher Pressesprecher und DocMorris-Unterstützer, stimmt eine Dreiklang-Hymne auf Altmaier und Kohlpharma an mit dem Schlussakkord: Dem Importeur sei dank, er verhilft uns Apothekers zu mehr Geld. Wie schräg ist das denn!
26. August 2019
Mein liebes Tagebuch, das war ja wohl ein Kabinettsstückchen der besonderen Art, was da zwischen Wirtschaftsminister Altmaier und Gesundheitsminister Spahn lief. Motto: Wenn du mir die Importquote lässt, dann darfst du deinen Rx-Versandhandel behalten – und wir beide sind zufrieden und unsere Freunde im Saarland und in den Niederlanden auch. Und die Apothekers, ja die Apothekers und ihre ABDA, die haben wir schön eingelullt – die sind doch froh, wenn sie ihre kleine Erhöhung beim Nachtdienstfonds kriegen und sie küssen uns die Füße, wenn wir ihnen die pharmazeutischen Dienstleistungen in Aussicht stellen, Honorar ungewiss. Mein liebes Tagebuch, ein starkes Stück! Das fördert nicht das Vertrauen in die Politik. Und bestätigt das Vorurteil, dass sich politische Entscheidungen nicht unbedingt auf sachliche Gründe stützen. Von wegen! Immerhin, mein liebes Tagebuch, der Altmaier-Spahn-Deal schaffte es in die Medien. Und führt den Deal der Öffentlichkeit vor. Das sollen alle wissen!
Martin Litsch, Chef des AOK-Bundesverbands, kennt nur eins, wenn er an Apotheker denkt: Sie sind ein Kostenfaktor, Honorar-Erhöhungen für sie muss man kritisch sehen. Da kommt ihm der Spahnsche Deal gerade recht: „Die Apotheker erhalten zusätzliche Vergütungen“, sagt Litsch, „damit sie den Versandhandel tolerieren.“ Und wirft damit dem Bundesgesundheitsminister vor, den Apothekern die Streichung des Rx-Versandverbotes durch höhere Honorare abgekauft zu haben. Mein liebes Tagebuch, das Dumme daran ist: Nach den jüngsten Enthüllungen zum Altmaier-Spahn-Deal kann man ihm da kaum widersprechen. Schon im April störte sich Litsch daran, dass die Politik den Apothekern honorierte pharmazeutische Dienstleistungen versprach. Seine Kritik: Die Vergütung der geplanten pharmazeutischen Dienstleistungen solle schon festgelegt werden soll, bevor überhaupt klar ist, um welche Dienstleistungen es geht. Und wir kritisieren, mein liebes Tagebuch: Es ist ein Unding, dass wir Dienstleistungen erbringen sollen, die bis heute arg im Vagen sind, und wir das Honorar dafür nicht kennen. Da ist der Wurm drin.
14 Kommentare
@Herr Herzog
von Karl Friedrich Müller am 01.09.2019 um 17:31 Uhr
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Runde Tische mit vielen eckigen Meinungen ...
von Reinhard Herzog am 01.09.2019 um 15:32 Uhr
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Kommentatoren kommentieren Kommentare ... kommentarlos ...
von Bernd Jas am 01.09.2019 um 15:31 Uhr
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Lieferengpässe
von Peter Ditzel am 01.09.2019 um 15:26 Uhr
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Ursachenbekämpfung
von Reinhard Rodiger am 01.09.2019 um 15:04 Uhr
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@Brigitte Hillner u. MdB Hennrich: Fast richtig, aber ...
von Gunnar Müller, Detmold am 01.09.2019 um 14:04 Uhr
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An Hrn. Hennrich, MdB
von Rolf Lachenmaier am 01.09.2019 um 13:41 Uhr
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Lieferengpässe
von Michael Hennrich am 01.09.2019 um 11:29 Uhr
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Was ich gerne hören würde
von Karl Friedrich Müller am 01.09.2019 um 10:23 Uhr
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Drei Fragen zum Sonntag
von Ulrich Ströh am 01.09.2019 um 9:50 Uhr
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Pressesprecher der Abda
von Conny am 01.09.2019 um 9:32 Uhr
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Berliner Märchenstunde ... wieder mal ein echter „Kern“
von Christian Timme am 01.09.2019 um 9:12 Uhr
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?
von Anita Peter am 01.09.2019 um 8:23 Uhr
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Wir dürfen nicht, aber andere sollen?
von Brigitte Hillner am 01.09.2019 um 8:13 Uhr
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